Laserztörl, 2497 m

Auf der Originalstrecke eines der ältesten und schönsten Hochgebirgsschitourenläufe.

Gailtaler Alpen, Lienzer Dolomiten, Lavant bei Lienz, Osttirol. Aufstieg 1900 Hm.

P Frauenbachwasserfall, Wacht, 2 km sö. von Lavant - Forststraße Lavanter Graben – Lavanter Almweg – Dreitörlweg – Sandanger - Laserztörl – Karlsbader Hütte – Lienzer-Dolomiten-Hütte – Kreithof – Lavant – P.

ÜbersichtKartenach 1900 Hm ist der höchste Punkt der phänomenalen Umrundung von Sand- und Keilspitzkamm erreicht - das fast 2500 m hohe Laserztörl; Ulli am Beginn der langen Abfahrt zum Kreithof

Schon im Jänner 1983 fand erstmals der mittlerweile weit über die Grenzen Osttirols bekannte Laserzlauf statt, bei dem exakt 100 Teilnehmer ins Ziel kamen. Der Sieger benötigte damals nicht einmal zweieinhalb Stunden von der Wacht zum Kreithof (Luftlinie über 15 km bei knapp 1900 Hm Aufstieg), schon in den Neunzigerjahren wurde diese Spitzenleistung um fast eine halbe Stunde unterboten. Damenbestzeit damals 2 Stunden 34 Minuten.
2011 änderte man die Wegführung - Start und Ziel seither beim Gasthof Kreithof. Die einmalige Szenerie um den berühmten Laserzkessel mit seinen begehrten Kletterwänden ist den Läufern somit erhalten geblieben. Eingefleischten Schitourengehern sei aber nach wie vor die alte Route der Pioniere ans Herz gelegt: Die berückend schönen Kare zwischen Hochstadel, Keilspitze und Grubenspitze bleiben im Winter höchst einsam. Im Sommer trifft man hin und wieder Wanderer am Dreitörlweg, welcher Hochstadelhaus und Karlsbader Hütte durch diese Märchenlandschaft hinweg verbindet. Für Abenteurer gibt es hier ein schier unerschöpfliches Betätigungsfeld zwischen scharfen Gratzügen (wie etwa dem Schartenkamm), hinter eindrucksvollen Kulissen versteckten Winkeln (beispielsweise dem Baumgarten) und der Hochstadel-Nordwand, einer der höchsten Bigwalls der Ostalpen.

der lange Aufstieg vom Drautal zum Laserztörl beginnt unweit des imposanten Frauenbach-Wasserfalls nahe Lavantschon auf der Forststraße im schattigen Lavanter Graben ist die Szenerie an Dramatik kaum zu überbieten: zwischen der 1300 m hohen Hochstadel-Nordwand (s. Archiv Klettern) zur Linken ...... und der eindrucksvollen Zattkofel-Ostwand marschieren wir 600 Hm hinauf bis zum kleinen Wäldchen an der engen Steilstufe, ...... die in vielen gemächlichen Serpentinen auf dem Lavanter Almweg überwunden wirdvor dem letzten Steilaufschwung zweigt links der „Baumgarten“ ab, Fußpunkt für eine Reihe von Felspfeilern gewaltigen Ausmaßes mit abenteuerlichsten Klettertouren, beispielsweise dem „Erich Vanis Gedenkweg“, 6+, 36 SLBlick von der Lavanter Alm auf das mächtige Hochstadelmassivweiter über den flachen Almboden in Richtung Grubenkamm; durch das enge Sandkar in Bildmitte kommt der berühmte Dreitörlweg herunter, ...... den wir am Fuß der Schwärzwand erreichenjetzt lässt sich über den gewellten Kuppen bald der höchste Punkt unserer Schitour ausmachen, das Laserztörl zwischen Wildsender und Gamskopfüber dem Sandanger ...... zieht rechterhand der Schartenkamm und in weiterer Folge ...... der Keilspitzkamm hinaus in Richtung Drautaldie Große Keilspitze lässt sich durch die gleichnamige Klamm bei guten Verhältnissen auch mit Schi ersteigen; im Sommer wird der einstige Normalweg durch die Keilklamm wegen der anwachsenden Steinschlaggefahr eher gemiedenzur Linken öffnet sich der Neualpelboden hinauf zum Übergang ins Kärntner Lesachtal; die Nordwand der Gr. Grubenspitze ...... ist bei geeigneter Schneelage ebenfalls ein begehrtes Ziel für wagemutige Freeriderwir aber nehmen die letzten 400 Hm hinauf zum Laserztörl in AngriffRückblick auf den interessanten Grubenkamm; über den linken Teil der flachen Schneide verläuft der Dreitörlweg, um sich nach Baumgarten- und Kühleitentörl mit unserem Anstieg zu vereinennoch ein paar Spitzkehren ...... und die letzten Meter ...... ins Laserztörl; die wunderschöne Abfahrt beginnt mit einer überschaubaren Steilrinne ...... welche nach kurzer Zeit in traumhafte Hänge mündetRückblick ins enge Laserztörl am Fuß der Nordwand des Östl. Wildsenderlinks von den sonnenbeschienenen Gamsköpfen ...... das Schartenschartl zwischen Kl. Sandspitze und Lavanter Gamswiesenspitze, welches einen abenteuerlichen Übergang (mit Seilhilfe!) ins Lavanter Steinkar vermittelt, einer weiteren hinreißenden Abfahrtgegenüber der imposante Seekofel mit seinem hübschen Südwestgrat-Klettersteiglinks der Bildmitte die Karlsbader Hütte überm Laserzseegerade voraus Ödkar- und Gamswiesenkammnochmals Rückblick aufs Laserztörl; der Pulver lässt nichts zu wünschen übrigBlick von der Hütte gegen Norden auf die Kl. Laserzwand und das kecke Dreigestirn Roter Turm, Ellerturm und Patératurmim Süden das Ödkar zwischen Seekofel und Teplitzer Spitze - die Standard-Schitour in der Laserzdaran anschließend Simonskopf und Kerschbaumer Törlkopf ...... sowie die Gamswiesenspitzen und der Bloßkofelbei der Abfahrt unter den Laserzwänden werden Erinnerungen wach an gefragte Unternehmungen wie beispielsweise den Laserz-Klettersteig, die Bügeleisenkante oder den Laserzgeischt (s. Archiv Bergsteigen bzw. Klettern)auf der linken Seite rauscht der Spitzkofel mit seinen eindrucksvollen Nordgrattürmen vorbeidie gastliche Lienzer-Dolomiten-Hütte unterm Rauchkofel thront über dem Steilabfall eines feinen Klettergartensauf den nächsten 600 Hm gibt es neben der Rodelbahn sogar eine Art Schipiste; hier am Kreithof Start und Ziel der neuen Wegführung des Laserzlaufes (seit 2011); mit dem Schnee ist leider Schluss, am verbleibenden Abstieg ins Drautal, ...... vorbei an der Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Ulrich am Kirchbichl oberhalb von Lavant, müssen wir die Schi tragen, was nach all den Eindrücken des heutigen Tages der Freude keinen Abbruch tut. Neben der heutigen Barockkirche die sanierten Reste einer frühchristlichen Bischofskirche aus dem 5. Jh, die samt der umliegenden Siedlung um 600 von einem Felssturz zerstört wurde
(11.01.2024)

Literatur: Baumgartner: Schitouren von den Hohen Tauern bis zu den Julischen Alpen (Band 1). Bildband mit beigelegtem Tourenheft. Klagenfurt: Carinthia 1997.
Peterka/End: AV-Führer Lienzer Dolomiten. München: Rother; leider längst vergriffen, manchmal noch in Antiquariaten oder im Internet zu finden.

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