Ochsenbug, 3008 m

Kolossaler Eckpfeiler zwischen Virgen- und Tauerntal.

Venedigergruppe, Frosnitzkamm, Matrei, Osttirol. Aufstieg 1800 Hm.

P kurz vor dem Berggasthof Strumerhof, 3km nö. von Zedlach, 7 km von Matrei – Zedlacher Paradies – Zaswald – Zedlabachgraben (Steig ziemlich verwachsen, zurzeit wird eine Ziehwegtrasse gebaggert) – Feichtebenle – Körbererhütte – Querung von Sünzgen und Zedilsporn – P. 1832 – anfangs weglose Wiesenquerung schräg gegen Westen aufwärts zu P. 2100 am Ochsenbug S-Sporn – Adlerhorst und Heinrichshütte – „hinter die Köpf“ – weiter oben durch die Bretterwand und am Ausstieg zum Gipfeldach längere Drahtseilgeländer – Ochsenbug – Abstieg O-Flanke: Ochsenbugleiten – Nürnitzköpfl – Hinteregg – Strumerhof – P.

ÜbersichtKarteder Ochsenbug von Osten (Bretterwand, Granatspitzgruppe), ...... von SO (Rotenkogel), ...... von Süden (Kl. Zunig, Lasörlinggruppe) ...... und vom Matreier Talboden

Eine anspruchsvolle Runde über den letzten Dreitausender des Frosnitzkamms hoch über Matrei in Osttirol, bei der wir die beiden abwechslungsreichen Anstiege kombinieren: Während die häufiger begangene Ostseite über Nürnitzköpfl und Ochsenbugleiten technisch keinerlei Probleme aufwirft, hat sich der direktere Aufstieg von Süden hoch über Virgen doch einen gewissen Nimbus erhalten. Der steile, flankenartige Sporn überlistet die schaurige Bretterwand an der schwächsten Stelle ganz links und hat immer wieder Todesopfer gefordert. Heute sind die beiden prekärsten Passagen mit langen Drahtseilgeländern versichert. Dennoch sprechen die Warntafeln von Alpenverein und Bergrettung am Ende der markierten Wegstrecke in gut 2100 m Höhe eine deutliche Sprache.
Der Zustieg übers Zedlacher Paradies, in welchem auf etwa 100 Hektar uralte Lärchen mit bis zu sieben Meter Stammumfang zu finden sind, scheint recht umständlich, ist aber insgesamt kaum länger als der Steig über die Ostseite. Auf der Sonnseite knapp unter dem Gipfel haben außerdem jede Menge Steinadler mit der Thermik gespielt – noch näher herangekommen sind sie uns nur auf der anderen Bretterwand drüben in der Granatspitzgruppe.

zu Beginn queren wir mit geringen Höhenverlusten an der Basis des Berges durchs Zedlacher Paradies gegen Westen; uralte Lärchen säumen den Wegdurch den Zaswald gegen den Fuß der Bretterwand; erst weiter oben queren wir die steilen Grashänge, der Pfeil markiert den P. 2100, von dem wir in ziemlich gerader Linie von Süden den Ochsenbug ersteigenUlli am etwas verwachsenen Steig am Feichtebenle; knapp unterhalb endet zurzeit die neu gegrabene Wegtrassejenseits des Virgentals die östliche Lasörlinggruppeam Waldkamm oberhalb vom Feichtebenle die Körbererhütte, von hier auf wieder deutlicherem Steig nach links ...... hinein in die teils steilen Grashänge (Sünzgen)der Steig hält sich horizontal entlang des Schafzauns ...... und quert stellenweise etwas ausgesetzt ein paar Wasserrinnen (Zedil)bei P. 1832 verlassen wir etwa beim Wegweiser den Pfad und marschieren zunächst weglos schräg hinauf aufs Sonnenloch zu ...... bis auf die Kammhöhe bei P. 2100; der Ochsenbug steht ziemlich genau über UlliRückblick über die Grashänge gegen SO aufs Iseltalvon jetzt an in gerader Linie auf Bretterwand und Ochsenbug zu; links oben das Gipfelkreuz, noch 900 Hm von unserem Standpunktzu Beginn des Sporns in enger Nachbarschaft der Adlerhorst ...... und die Heinrichshüttenicht zu übersehen die Warnhinweise des Alpenvereins ...... und der BergrettungBlick auf Virgen und den Lasörling„hinter d'Köpf“ gibt es keine Markierungen mehr, die Trittspuren sind aber kaum zu verfehlendie Bretterwand - nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Gipfel in der benachbarten Granatspitzgruppe (s. Archiv)wir steigen zu ihren westlichen Ausläufern hinauf ...... und suchen nach einer Schwachstelleüber einen schmäler werdenden Grasrücken ...... gelangen wir zum ersten Seilgeländer, ...... welches schräg links durch eine überschaubare Plattenflucht hilftdahinter eine in der Steilwiese verankerte Sicherungsschlingeim SO überm Iseltal die Lienzer Dolomitenam Rand der Bretterwand schummeln wir uns hinauf ...... zum zweiten, wesentlich längeren Seilgeländer, welches lückenlos ...... durch die teils bröcklige Steilflanke ...... hinauf bis auf den Gipfelkamm leitetam letzen Kammstück ...... umkreisen uns die Steinadlernur mehr wenige Schritte ...... zum Gipfelkreuzweiter Ausblick vom südöstlichsten 3000er der Venedigergruppe: ...... gegen Westen die kaum bestiegenen Zacken ...... des Frosnitzkamms bis hin zum Gletscherdach des Großvenedigerim Norden der Alpenhauptkammim Osten das Tauerntal, in den Wolken Granatspitz- und Glocknergruppegegen Osten nehmen wir auch den Abstieg - in den weiten Trog der Ochsenbugleiteneine Scharte an der Rückseite der Bretterwand; jenseits des Virgentals der Zunig (s. Archiv)Rückblick auf die karge Ochsenbugleitendie nächsten Wegpunkte: die kleine Grasschulter rechts und darunter das grüne NürnitzköpflQuerung durch begrüntes Blockgelände ...... hinaus zur kleinen Grasschulterjenseits hinunter an die Fensterwand ...... und links zurück zum Nürnitzköpfl; auf der anderen Talseite der Nussingkogelkurz nach dem runden Nürnitzköpfl ...... noch eine versicherte Stelle bereits im WaldgeländeNürnitzwiesacher gegen Fensterwand - die Nordostwand des Hintereggkogelnach längerem steilen Abstieg eine Labestelle, ...... von der es in einer ausgedehnten Querung mit mehreren Gegenanstiegen ...... zum Hof Hinteregg mit seiner Marienkapelle ...... und zum Berggasthaus Strumerhof gehtBlick vom Strumerhof auf Matrei, der Parkplatz ist nicht mehr weit
(22.07.2025)

Literatur: Peterka: AV-Führer Venedigergruppe. München: Rother.

Rechtliche Informationen

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.