Große Tsingy de Bemaraha

Klettersteig (A/B) durch die bizarre Welterbe-Karstformation.

Bemaraha Nationalpark, Bekopaka, Westmadagaskar.

ÜbersichtKartedurch die faszinierenden Kalksteinformationen der großen Tsingy führt ein einfacher, aber sehr abwechslungsreicher und anregender Klettersteig

Nachdem wir schon am Vortag in den Kleinen Tsingy von unserem Nationalpark-Guide bezüglich Klettergewandtheit getestet worden sind, fahren wir heute frühmorgens 17 km nördlich ins Hinterland des Manambolo. Wir sind auf der relativ kurzen Strecke eine geschlagene Stunde unterwegs, was einiges über den Zustand der Piste aussagt. Die Großen Tsingy gehören zu den landschaftlichen Hauptattraktionen Madagaskars und sind trotz der langwierigen Anreise gut besucht. In flächenmäßiger Ausdehnung und Höhe übertreffen sie die Kleinen Tsingy bei weitem. Vom Guide bekommen wir Klettergurte mit zwei Seilstücken ausgehändigt, die bei uns für Klettersteig-Sets obligaten Seilbremsen fehlen allerdings. Das Risiko hält sich dennoch in Grenzen: Auf eigene Faust wären die einzelnen Steige kaum auffindbar, die Routen sind nicht wirklich schwierig, Leute oberhalb einer gewissen Gewichtsklasse kommen schon allein aufgrund der engen Durchschlupfe nicht zu den exponierteren Passagen. Der Führer zeigt uns den Andamozavaky-Trail, auf dem man bei gut 3 km Länge doch mehrere Stunden unterwegs ist. Die spannende Wegführung wurde übrigens von einem französischen Speläologen ausgeforscht.
Nächste Etappe: Kirindy-Nationalpark und Baobab-Allee. Von Tierbeobachtungen im Trockenwald zu einem Wahrzeichen Madagaskars.
Weitere Touren auf Madagaskar im Anhang unseres Artikels über Antsirabe.

Adolphe, unser Fahrer und Mädchen für alles, kutschiert uns auf rauer Piste vom Manambolo 17 km nach Norden zu den Großen Tsingy; Fahrzeit eine Stunde!im Nationalpark würde man sich ohne Führer schwer zurechtfinden, ...... außerdem zeigt er uns am Zustieg so einiges, was unseren Blicken mit Sicherheit verborgen bliebenach einiger Zeit tauchen im Trockenwald plötzlich kleinere Felsmassive auf, ...... die sich rasch immer höher emportürmenin der Steilflanke verschwinden die Mädels in einer HöhleAusweg nur nach oben ...... durch eine schmale Kluft, wo der Klettersteig beginntüber eine reich gegliederte Wasserrillenwand ...... gelangen wir in ein Felsentor ...... und weiter auf eine erste Gipfelplattform, ...... wo wir erstmals Überblick über diese zerschrundete Zackenwelt erhaltenFormenreichtum im Fantasylandbeherzter Einzelkämpfer im scheinbar lebensfeindlichen Muschelkalkdie Hängebrücke über eine 70 m tiefe Schlucht ist eine der Höhepunkte auf der Tourdie vielen Nadeln und Türme entlang der versicherten Route laden immer wieder zu kleinen Kraxeleien ein, an die sich unser Führer erst gewöhnen mussauf schmalen Bändern hinüber ...... auf den höchsten Punkt der Tsingy-Überschreitung, ...... wo wir das ganze Ausmaß des skurrilen Karststocks erahnenvon diesem zweiten Gipfel beginnt der Abstieg ...... durch eine riesenhafte fächerförmige Traumlandschaft ...... immer tiefer in den Bauch des Labyrinthsohne Guide würde man sich tatsächlich oft genug fragen, welche Abzweigung jetzt die richtige istReise zum Mittelpunkt der Erde? Der Abstieg scheint kein Ende zu nehmenoffenbar haben wir den Grund erreicht, wo an breiteren Stellen die Flora nach Licht suchtsogar bei Orientierungsprofis hat der innere Kompass hier unten längst aufgegeben, ...... auch nach dem Sonnenstand können wir uns längst nicht mehr richtenwie lange der französische Speläologe wohl gebraucht hat, um diese Route auszukundschaften?scheinbar gibt es aus dieser Tiefe keinen ebenerdigen Ausgang mehrnach einigen spannenden Zwischengeschoßen ...... finden wir aber doch wieder hinaus in den Waldder Waldboden liegt allerdings noch ein Stück unter unsdem Irrgarten entkommen ...... folgt der entspannte Rückmarsch zu Adolphe und zu neuen Abenteuern
(11.08.2025)

Literatur: Hooge: Madagaskar. Reise-Taschenbuch. Ostfildern: DuMont Reiseverlag 2023.

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