Hochweberspitze, 2375 m

Bilderbuchlawinen im Sabinkar.

Wölzer Tauern, Donnersbachwald, Steiermark. Aufstieg 1300 Hm.

P Meng, hinterstes Donnersbachtal – Riedleralm – Beireutalm – Höllbachgraben – Sabinkar – SW-Flanke Hochweberspitze.

ÜbersichtKarteHochweberspitze von der Beireutalm

Südstau mit Föhn, Einwehungen in allen Hangrichtungen und prognostizierte Gefahrenstufe 3 – die Hochweberspitze ist für den heutigen Tag das Maximum, an das wir uns heranwagen wollen. Die Gegend um Liezen in der Obersteiermark ist momentan das einzige Sonnenfenster in Österreich, gleich oberhalb der Beireutalm verschlechtert sich die Sicht, die dicken Wolken aus dem Süden werden gerade noch über den Hauptkamm gedrückt. Wir hoffen aber dennoch, dass es in den nächsten Stunden aufreißt.
Das Sabinkar ist eines dieser herrlichen, flachen, seenbestückten Kare der Niederen Tauern, welche trotz des relativ langen Anmarsches doch immer wieder Besucher anziehen. Aus der Höll ist es über eine bequeme, leicht bewaldete Rampe am Fuß des Schattenkogels erreichbar. Im Kar selbst, gleich am ersten flachen Boden, löst Erich am erstaunlich flachen westseitigen Hangauslauf ein kleineres Schneebrett aus, am zweiten Boden unterbricht ein erstes kurzes Wolkenfenster mit Blick auf den Gipfel die düstere Stimmung. Am obersten See ist wieder nichts mehr vom Hauptkamm zu sehen, der eigentlich zum Greifen nahe ist. Wir erreichen die Höhe letztendlich zu Fuß, schnurgerade und im Gänsemarsch; der Hang ist nicht allzu hoch und von einer Unzahl gröberer Felsbrocken gestützt, aber eben doch nicht ganz geheuer …

der Anstieg über die Waldrampe am Fuß des Schattenkogel; das zweite Schneebrett löste sich bei der Abfahrtein kurzes Wolkenfenster überm Sabinkar läßt den Gipfel der Hochweberspitze erahnen ...... doch sogleich ist der dichte Nebel zurück; schnurgerade und im Gänsemarsch erreichen wir die Höhe des Hauptkammesnach 10 Minuten Abfahrt lichten sich die Nebel nachhaltig

Nachdem wir das halbe Sabinkar abgefahren sind, lichtet sich der Nebel schlagartig. Bevor die Spuren in traumhaftem Pulver zurück zur Beireutalm ziehen, löst Erich bei der Einfahrt zur Schattenkogelrampe die zweite Lawine aus, indem er am Rand einer annähernd horizontalen Mulde von unten die Stütze eines nur wenige Meter hohen, aber steilen Hanges anschneidet. Es gibt kaum eindrucksvollere Erscheinungen in der Natur: die Blitzartigkeit des Anrisses und seine Reichweite, die Ästhetik der Formen, aber auch die Endgültigkeit des Geschehens …

Sabinkar gegen NAbfahrt am untersten Boden des Sabinkares, links das im Aufstieg ausgelöste Schneebrettdas zweite Schneebrett ...... bei der Einfahrt in die Waldrampe; Blick gegen NO

Bei besserem Wetter wollen wir euch in der Nachbarschaft noch den Hochwart anbieten, weniger dramatisch, weniger weit, genauso schön.
(03.02.2009)

Literatur: Schall: Genuss-Schitourenatlas Österreich Ost. Wien: Schall.

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