Monte Falcone, 686 m

Über den höchsten Gipfel der Ägadischen Inseln.

Marèttimo, Ägadische Inseln, Italien. Aufstieg 700-900 Hm.

Hafen Marèttimo – Case Romane – SO-Flanke Monte Falcone – Ü Pizzo Madonnuzza – Ü Punta Troia (normannische Festung aus dem 11. Jhdt; Museum) – Küstensteig zurück zum Hafen.

ÜbersichtKarteMarèttimo, der einzige Hafen des gleichnamigen, entlegensten Eilands der Ägadischen Inseln; wir überschreiten den höchsten Gipfel bis hin zum Nordostkap

Die Ägadischen Inseln (Isole Egadi) liegen im Tyrrhenischen Meer vor der Westspitze Siziliens; Marèttimo ist die äußerste und wildeste der drei Hauptinseln und kann mehrmals täglich mit den Fährbooten der Liberty Lines ab Trapani über Favignana und Levanzo erreicht werden. Behutsam ansteigender Tourismus verlangsamt mittlerweile die Tendenz zur Abwanderung der paar Hundert Einwohner, die bislang von Fischfang und Kunsthandwerk gelebt haben. Besonders die abgelegene Westseite bricht steil in Meer ab. Bei klarer Sicht kann man vom Monte Falcone bis zum nur 100 km entfernten tunesischen Festland blicken.
Unsere Rundwanderung bietet vielerlei Eindrücke: Bald nach dem Abmarsch kommen wir an den Überresten einer römischen Siedlung vorbei - hier im Archipel wurde bei einer Seeschlacht im Frühjahr 241 v. Chr. der Erste Punische Krieg zwischen Karthago und Rom entschieden. Der teils leicht ausgesetzte Abstieg vom Falcone über seinen nordseitigen Sporn wird flankiert von wilden, ins Meer abstürzenden Graten. Auf einem steil aufragenden Felskegel an der Nordwestecke der Insel thront malerisch eine tausend Jahre alte Festung aus der Normannenzeit, neuerdings zu einem Museum umgestaltet. Den Abschluss bildet eine beschauliche Küstenwanderung zurück ins Bilderbuch-Hafenstädtchen.

zwei verschlafene Mädels beim Frühstück auf einem Fährboot der Liberty Lines vor der westsizilianischen Hafenstadt Trapanierste Station auf der Überfahrt zu den Ägaden ist die Hauptinsel Favignana (Favonio = Föhn); in 314 m Höhe das im Verfall begriffene Castello Santa Caterina mit lohnender Aussicht auf den Hauptort und das Meer; im Sommer kommen zu den gut 4000 Einwohnern siebenmal so viele Touristenvon dort erreicht man in Kürze Levanzo; sie ist die nördlichste Insel des Archipels mit kaum 6 km² Flächedie äußerste Insel ist Marèttimo, an der öfter mal die Wolken hängen bleibenRückblick auf Favignana und Levanzodas Tragflügelboot läuft in den Hafen ein; Marèttimo ist die höchste und wildeste Insel der Ägadenwir verlassen das kleine Fischerstädtchen über einen gepflegten Pflasterweg; hinten die Punte Troia mit der Normannenfestung, die wir auf dem Rückweg besuchen werdennach zwanzigminütigem Aufstieg ...... erreicht man die Case Romane mit Überresten aus der wechselvollen Geschichte der Inseldie frühesten Bauwerke waren vorchristliche militärische Überwachungsposten, die nach dem Sieg über die Karthager errichtet wurdendaneben findet sich aber auch eine kleine normannische Kirche im byzantinischen Stil aus der Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert n. Chr. Danach wurde die Insel wieder einmal verlassen und galt im 14. und 15. Jhdt. als sicherer Hafen für Piratenrelativer Wasserreichtum und doch häufigerer Nebel erlauben eine reichhaltige Flora, manchmal fühlt man sich fast auf die Azoren versetztdie Nebeluntergrenze ist erreichtdie Abzweigung des Gipfelweges, der über den Sattel ...... und die nur mäßig steile Südflanke führt; die bei Schönwetter etwas übertrieben scheinenden Markierungen erfüllen bei dichter Bewölkung durchaus ihren Zweckein Wolkenfenster gewährt kurz Einblick in die wilde Westseite der InselGipfel erreichtabermals ein kurzes Nebelfenster: den Abstieg nehmen wir über den begrünten Felssporn rechts untengravierte Metallscheibe zur Erinnerung an die erste Bergmesse am Monte Falcone im September 1990vom Gipfel zurück zur Abzweigung und Querung der Ostflanke mit Blick auf die Punta Troiaso erreichen wir den Kamm zum Pizzo Madonnuzza, ...... über den wir - vorbei an etlichen Felstürmen - ...... auf gutem, manchmal etwas ausgesetzem Steig an Höhe verlierenunten an der Küste entlang führt ein weiterer bez. Wanderweg zur Cala Bianca, einer Badebucht an der Nordwestseite der Inselam Weg über den Pizzo Madonnuzza wechseln wir ein paarmal die Kammseite und stehen plötzlich direkt über der Normannenfestungzurück in Richtung Hafen bauen wir Höhe ab, bis wir bei der Abzweigung ...... wieder gegen Norden auf die Punta Troia zulaufenüber eine Landzunge geht’s hinüber zur wunderschön gelegenen Festung, an deren Stelle schon im 9. Jhdt. ein sarazenischer Wachtturm standRückblick auf Nordküste und Pizzo Madonnuzzaim 12. Jhdt. baute Normannenkönig Roger II. die Anlage zur Festung aus; Roger war einer der bedeutendsten Herrscher seiner Zeit, gebildet, weltoffen und dreimal verheiratet; außerdem galt er als reichster Mann EuropasAusblick von der Museumsterrasse auf die Ostküste, ...... über der wir zum Hafen zurücklaufenFährverbindung zurück nach Trapani mehrmals täglich, Tickets im Ort
(21.10.2022)

Literatur: Sänger/Gahr: Sizilien mit Liparischen Inseln. München: Rother Wanderführer 2016.

Links zu weiteren Wanderungen und Klettertouren in Italien (südlich der Alpen) im nature-classic-Bericht zum Corno Grande.

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