Schleinitz, 2905 m. Überschreitung

Sieben-Gipfel-Runde überm Zettersfeld.

Schobergruppe, Lienz, Osttirol. Aufstieg 1500 Hm.
P Rottmannalm, 1890 m, nahe der höchsten Stelle der Zettersfeldstraße, ca. 12 km nördl. von Lienz – Lackenboden – SSO-Kamm aufs Goiselemandl – Neualplschneid – Neualplseen – S-Flanke Östl. Sattelkopf – Schleinitz-Klettersteig (B): Überschreitung der restlichen 3 Sattelköpfe – O-Grat auf die Schleinitz – Abstieg W-Wandsteig (2 Passagen versichert) in die Alkuser Scharte – S-Flanke Rotgabele – Alkuser Scharte – Oberwaldersteig hinüber zum Lackenboden am Zettersfeld – P.

ÜbersichtKarteder zentrale Teil unserer Unternehmung - der Schleinitz Klettersteig über die Sattelköpfe, hier von OSO (Roaneralm unterm Strasskopf) im Winterkleid; heuer lässt der Schnee allerdings auf sich warten
Mitte Dezember geben sich die Bergriesen um Lienz frühlingshaft; zwei Monate zuvor lag hier auf 2500 m noch ein halber Meter Neuschnee – zu sehen etwa auf der Überschreitung der Weittalspitze in den Lienzer Dolomiten. Heute kein Schnee bis hinauf zum ersten Gipfel, dem kecken Goiselemandl, erst der Neualplkessel dahinter mit seinen gefrorenen Seen zeigt sich arktisch. Die Altschneereste am Grat über die Sattelköpfe hinauf zur Schleinitz, einem der bedeutendsten Lienzer Hausberge, würzen den relativ einfachen Klettersteig, wir sind froh um die Pickel. Auch beim westseitigen Abstieg kriegen wir die hilfreichen Stahlseile grad noch aus dem harten Schnee – der abschließenden Besteigung des stiefelknechtartigen Rotgabele-Gipfelturms (rote Farbzeichen, die letzten Meter an der Westseite etwas schrofig-ausgesetzt) steht nichts mehr im Wege (die Besteigung des Schigipfels über den Prinitzkamm gibt‘s hier). Lediglich der Epilog über den Oberwaldersteig zurück aufs Zettersfeld zieht sich gehörig, der vermeintliche Wiesen-Höhenweg ist viel verblockter als gedacht; vielleicht ist die Etage darunter (über die Neue Thurneralm) die bessere Wahl zurück zur Rottmannalm.

Ausgangspunkt der Überschreitung: die Rottmannalm unweit des höchsten Punktes der Zettersfeldstraße; im SW die Lienzer Dolomiten um den Spitzkofelim Nu sind wir am Lackenboden; rechts oben der erste Gipfel, links der abschließende Teil der Runde über den Oberwaldersteig zurück zum Ausgangspunktdie langen Schatten beim Aufstieg zum Goiselemandl täuschen: Es ist bereits 9 Uhram ersten Gipfel erhalten wir einen Überblick des Klettersteigverlaufs über den Grat der Sattelköpfe auf die Schleinitz; rechts bereits etliche prominente 3000er der Schobergruppeüber die Neualplschneid geht's hinüber zu den gleichnamigen Seen; darüber die vier Sattelköpfe, welche allesamt überschritten werden ...... und der anschließende Steilaufschwung aus der Trelebischscharte auf die SchleinitzRückblick aus der Südflanke der Sattelköpfe, links der Bildmitte das dunkle Hörndl des GoiselemandlGipfelblick vom Östlichen Sattelkopf übers Debanttal nach Odie 3000er im Nim NO weitere hohe Berge der Schobergruppejetzt wenden wir uns endlich dem Klettersteig zuInfotafel am Einstiegdie Alkuser Rotspitze ist dem Matterhorn nicht unähnlich, auch der Hochschober zeigt sich elegant; beide sind übrigens tolle Schibergeüber die Sattelköpfe verläuft der Steig oft an der luftigen Schneide ...... in abwechslungsreichem Ab und AufUlli läuft vom letzten Kopf in die Trelebitschscharte hinunterDraufsicht auf Neualplseen und Drautal (Kärntner Tor)aus der Scharte zieht der Klettersteig direkt über die steile Pfeilerkante empores wird nie wirklich schwierig, immer wieder Rastmöglichkeiten auf Absätzen mit toller Aussicht, ...... wie etwa hier auf den Großglockner, gerahmt von Glödis (links) und TalleitenspitzeRückblick auf die Sattelköpfeim oberen Teil wartet die schwierigste und schönste Passage des Klettersteigs - eine prachtvolle kompakte Plattenwanddarüber legt sich der Grat langsam zurückdie winterlichen Verhältnisse sorgen immer wieder für Überraschungen - hier sind wir froh um unsere Pickelder lange Gipfelgrat ist noch einmal ziemlich Zeit raubendbeim Schleinitzkreuzetwa 2300 m unter uns LienzGipfelblick von der Schleinitz gegen Owir setzen die Überschreitung nach W aufs Rotgabele fort; tief unten rechts am Bildrand (Straßenende) ist noch ein Eck des Potschepol zu erkennen - die kleine Hochebene unterm Alkuser See ist einer der Top-Spots der Hochgebirgsarchäologie Österreichs mit Fundstücken aus vorgeschichtlicher und römischer Zeit (regelmäßige Grabungen seit 2006)Schleinitz (links) und Rotgabele von W (knapp unterhalb des Potschepol)auch der Abstieg durch die gebänderte Westwand der Schleinitz weist zwei versicherte Passagen aufBlick nach NNW auf die Schiseite der Alkuser Rotspitzeder kecke Gipfelturm des Rotgabele aus der Alkuser Scharte; von links führen markierte Steigspuren auf den höchsten PunktRückblick vom Rotgabele-Gipfel zur Schleinitzdas Panorama im N, in Bildmitte der Alkuser Seedurch die breiten begrünten Flanken von Schleinitz und Neualplschneid führt der Oberwaldersteig zurück auf den Lackenboden am Zettersfeld
(10.12.15)
Literatur: Klettersteige und Plaisirrouten in der Ferienregion Lienzer Dolomiten. Tristach: Zloebl.
Zahel: Osttirol. 50 Touren. München: Rother Wanderbuch 2012.

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