Archiv Bergsteigen

Hier findest du Wanderungen, Berg- und Hochtouren, auch leichte Klettereien bis zum 3. Schwierigkeitsgrad, fallweise mit Verwendung des Gleitschirms als Abstiegshilfe. Alle Gipfel sind alphabetisch geordnet, über die Suche kannst du deine Wünsche gezielt ansteuern.

Auerlingköpfl, 2026 m

Schneeschuh-Überschreitung im Banne der Laserz-Nordwand.

Gailtaler Alpen, Lienzer Dolomiten, Tristach oder Lavant bei Lienz, Osttirol. Aufstieg 400-1300 Hm.

P Lavant, 700 m (event. Auffahrt zur Bergkirche St. Ulrich, 800 m) oder P Gasthof Kreithof, 1050 m (knapp 8 km sö. über Lienz, gebührenpflichtig) – Rodelbahn (im Sommer Mautstraße, im Winter Hüttentaxi) zur Lienzer Dolomiten-Hütte, 1616 m – NW-Kamm Auerlingköpfl.
Abstieg am selben Weg zur Hütte oder Überschreitung nach S bzw. SO zur aufgelassenen Kühalm – Forststraßen zum Rossboden (Verbindung zum Aufstiegskamm) und weiter über P. 1272 zum Kreithof oder nach Lavant (s. Karte).

ÜbersichtKartevom unscheinbaren, aber überaus lohnenden Auerling werden alle zufrieden ins Tal zurückkehren - vom Genussgeher bis zum konditionsstarken Schneeschuhtiger

Bei der feinen Winterwanderung aufs Auerlingköpfl können nach der Hüttentaxiauffahrt zur toll gelegenen Lienzer-Dolomiten-Hütte sogar halbwegs gehtüchtige Kinder erste Bekanntschaft mit Schneeschuhen machen – und mit der faszinierenden Welt der zerscharteten Grate und lotrechten Wänden. Am anderen Ende der Skala wartet auf ausdauernde Profis die Überschreitung vom Lavanter Talboden aus. Bei diesem 20-km-Marsch, garniert mit ausreichend Höhenmeter, kommen auch konditionsstarke Schneeschuhtiger auf ihre Rechnung. Zwischen den beiden Extremen lassen sich dank einem verzweigten Forststraßensystem etliche verspieltere Wegfindungen ab dem Kreithof kreieren. Von der Rodelbahn und dem oft pistenähnlich ausgefahrenen Normalweg (s. auch den Beitrag im Archiv Schitouren) trennen uns am Gipfel nur wenige Schritte von der abgeschiedenen, schattigen Welt der aufgelassenen Kühalm am Fuß der himmelstrebenden Steilwände von Gr. Laserzwand und Rotem Turm.
Noch ein Tipp: Nach längeren Warmlufteinbrüchen kann sich die Rodelbahn/Mautstraße in ein funkelndes kilometerlanges Blankeisband verwandeln, welches ohne Steigeisen so gut wie unbegehbar wird. In diesem Fall ist das kettenbewährte Hüttentaxi eine wahrlich lohnende Investition.

längere Warmlufteinbrüche im Winter können die normalerweise harmlose Rodelbahn zu einem speziellen Erlebnis werden lassen; unsere autorisierte Tiroler Bergwanderführerin ist beim Überqueren des Eisbandes nicht etwa gestürzt, dies ist ohne Steigeisen tatsächlich die einzig verbleibende Bewegungsform. Bei solchen Verhältnissen ist das kettenbewährte Hüttentaxi Gold wertmit allen erdenklichen Tricks haben wir die Lienzer-Dolomiten-Hütte erreicht - es hat sich gelohntbeim Aufstieg am Nordwestkamm herrschen pistenähnliche Verhältnisse, ist der Auerling doch im Winter wie im Sommer die beliebteste Schnuppertour um die Laserzwenige Schritte unter der freien Gipfelkalotteauf Tuchfühlung mit der berühmten Nordwand der Gr. Laserzwandnach der anderen Seite hin geben die Bäume den Blick frei auf die Dreitausender der Schobergruppe (Hohe Tauern)die meisten Besucher verlassen den Gipfel wieder über den Aufstiegskamm oder gehen am Rudl-Eller-Weg weiter in Richtung Karlsbader Hütte; wir überschreiten heute den Gipfel nach Süd/Südost ...... hinunter zur entlegenen, aufgelassenen Kühalm; jenseits des Drautals die Kreuzeckgruppeganz knapp unter den düsteren Nordwänden und der Keilspitze ...... passieren wir die verfallene Kühalmhütte ...    ... und erreichen kurz danach eine Forststraße, ...... welche um die steileren Gipfelabbrüche des Auerling herum wieder über den Lienzer Talkessel bringt; hier am sogenannten Rossbodenvon hier entweder flach zurück zum Beginn des Aufstiegskamms oberhalb der Dolomitenhütte - die feine Aussichtskanzel des Rauchkofel lässt sich von dort ebenfalls einfach erklimmen (s. Archiv) - oder das Forststraßensystem hinunter zum Kreithof oder nach Lavant
(06.02.24)

Literatur: Mariacher: Schitouren in Osttirol, Band 3. Tristach: Bookz 2013.
Baumgartner: Schitouren von den Hohen Tauern bis zu den Julischen Alpen und
Zink/Assam: Schitouren in den Südalpen II, 80 Traumrouten zwischen Laserzwand und Hochalmspitze.
Die letzten beiden Bildbände mit Tourenheft. Klagenfurt: Carinthia.

Corno Grande, 2912 m + Dokumentarfilm Italienumrundung

Elegante Überschreitung des höchsten Abruzzengipfels.

Gran Sasso, Assergi, Abruzzen, Apennin, Italien. Aufstieg 1000 Hm.

Reiseinfos Italien - Corno Grande - weitere Touren in Italien (südlich der Alpen)

Italien ist ebenso wie Spanien ein Land, das man sein Leben lang bereisen kann - immer wieder wird man versteckte Regionen aufspüren und dabei seine Überraschungen erleben. Eine solche Überraschung wurde uns auf der heurigen Sizilienfahrt zuteil - auf dem Campo Imperatore am Gran Sasso in den Abruzzen: Der Dalai Lama soll dort oben in Tränen ausgebrochen sein, weil ihn die Gegend so sehr an seine Heimat erinnert hat - Klein Tibet hoch oben zwischen Rom und der Adria! Davon und von einer eleganten Überschreitung des höchsten Apenningipfels handelt unser Italien-Pilotbericht; Links zu weiteren Touren in fast allen Regionen des Landes ganz unten.
Will man mit dem eigenen Fahrzeug schneller in die südlichen Landesteile vordringen, leisten die gebührenpflichtigen Autobahnen gute Dienste. Abgerechnet wird nach gefahrenen Kilometern, die Strecke Tarvisio - Napoli auf der Strada del Sole über Bologna, Florenz und Roma kommt auf 72 € (Stand 2018). Südlich von Neapel sind die Autobahnen kostenfrei.

Monte Aquila - Corno Grande

P Bergstation Funivia del Gran Sasso - Observatorium - Sella di Monte Aquila - W-Flanke Monte Aquila - Sella del Corno Grande - S-Grat „Via Direttissima“ (Stellen II) Corno Grande - Abstieg W-Grat „Via Cresta“ (Stellen I, 2 Stellen versichert; alternativ über den Normalweg über die schuttbedeckte NW-Flanke) - Sella Brecciaio - Sella di Monte Aquila - P.

ÜbersichtKarteder Gran Sasso d’Italia von NO, kurz vor der Einfahrt in den 10 km langen Autobahntunnel, der die Städte Teramo und L’Aquila verbindet; die beiden Röhren haben eine wilde Baugeschichte mit zahlreichen Todesopfern, die Kosten beliefen sich letztendlich auf das 40-fache der bei der Planung geschätzten Summe. Neben den Durchstichen befindet sich ein Versuchslabor für Elementarteilchenphysik - die größte unterirdische Laboranlage der Erde

Die Abruzzen nehmen in der italienischen Bergwelt eine Art Sonderstellung ein, mancherorts fühlt man sich hier - im Vergleich zum sonst meist sanfteren Apennin - in wilde Teile der Kalkalpen versetzt. Das Angebot an lohnenden Unternehmungen ist dicht. Allein 300 Kletterrouten am Corno Piccolo, einem nordwestlichen Nebengipfel des „Großen Stein von Italien“; berüchtigte Bigwalls, beispielsweise die 1200 m hohe Nordwand des Monte Camicia oder die 1400 m hohe Gran-Sasso-Ostwand. Zu letzterer gibt es einen herrlichen Bericht in Karl Lukans Verrückt nach den Bergen aus dem Jahr 1970:
Abschiedsworte des einheimischen Wirtes: „Ich wünsche Ihnen, dass Sie wiederkommen!“ -
Als die Einstiegswiese fast senkrecht wurde und wir intensiver ins Gras greifen mussten, wurde unser Klettertempo merklich langsamer. Nach jeweils 10 Metern mussten wir uns nämlich immer die Distelstacheln aus den Fingern ziehen. Noch langsamer wurde unser Klettertempo in der Wacholderwand. In ihr sind Wacholderstauden die einzigen verlässlichen Griffe. -
Der „Schmetterling“, das „Amphitheater“, „des zornigen Mannes Kante“. -
Die letzten 250 Meter zum Gipfel wurden für uns zu einer viel größeren Entfernung als die lumpigen 1200 Autokilometer von Wien zum Gran Sasso. Wir waren alle in den letzten Stunden sehr leise und sehr bescheiden geworden.
Auch dem Wanderer präsentieren sich die Abruzzen im besten Licht: In kaum einem anderen Landesteil ist das Wegenetz so gründlich markiert und beschildert wie hier. Die vorgestellte Rundtour enthält lohnende Zutaten für jeden Geschmack: Der gemütliche Jochbummler wird sich mit dem Monte Aquila begnügen, einem herrlichen Aussichtsberg haarscharf an der 2500-m-Grenze. Für ambitioniertere Geher ist die markierte, aber nicht versicherte Direttissima mit Ausstieg direkt am Gipfelkreuz des höchsten Apenningipfels ein freudvolles kleines Abenteuer, in der Schwierigkeit vergleichbar mit dem Peternpfad im Gesäuse.

Ulli und Ronja auf dem Campo Imperatore, der nach dem Stauferkaiser Friedrich II. benannten 80 km² großen Hochebene südlich des Gran Sasso; von Frühling bis Herbst werden hier ungepfercht Schafe, Kühe und Pferde aus den umliegenden Dörfern gehalten, die Landschaft diente schon als Schauplatz für ca. 20 Kinofilme. Im Hintergrund Monte Aquila (links) und Corno Grande, wir erklimmen die Berge von linkskurz hinter der Bergstation eines der ältesten Schigebiete Italiens mit dem Hotel Campo Imperatore (hier wurde 1943 Mussolini gefangen gehalten und durch eine deutsche Kommandoaktion befreit) liegt bei der Außenstelle des römischen Observatoriums unser Ausgangspunkt; erstes Ziel ist der flache Rücken des Monte Aquila (rechts)in langer, flacher Querung steigen wir erst auf die Sella di Monte AquilaBlick vom Sattel über den Hochtalkessel Campo Pericoli gegen Westen auf weitere schöne Wanderberge: links Pizzo Cefalone, rechts Pizzo d’Intermesolidie Weggabelung an der Sella: links hinüber zum Corno-Grande-Normalweg, rechts auf den Aquila bzw. zur „Direttissima“ (genaue Bildmitte)am Scheitel des Monte Aquila, 2498 m; die Fortsetzung des Kammes beschert eine der schönsten Überschreitungen im Apennin: ...... der „Sentiero del Centenario“ über Monte Brancastello und Monte Prena bis zum Monte Camiciaaber jetzt hinüber zum eigentlichen Höhepunkt der Abruzzen - dem Corno Grandeam runden Kamm leicht bergab in die Sella del Corno Grandeüber einen Schutthang in Serpentinen an einen Felsaufbau und links um ihn herumdahinter über einen Schuttgrat ...... vollends an die Südwand heranam Wandfuß (Il Sassone, 2610 m) abermals eine Wegteilung: rechts die Bänderquerung zum Bivacco Andrea Bafile (Klettersteig); wir wenden uns links der „Via direttissima“ zudie Einstiegsrinne der „Direttissima“: weniger loses Geröll, als man denken würde, griffiger Fels, einige Passagen IIüber einem Schuttband baut sich die etwas wulstige, kleingriffige Schlüsselstelle auf, kurz II+, aber nicht ausgesetztweiter oben immer entlang des schwach ausgeprägten Südgrats abwechslungsreich durch Rinnen und über Bänder und Wandstufen ...... direkt zum Kreuz auf der Vetta Occidentale, 2912 m, dem Hauptgipfel des Corno GrandeGipfelpanorama gegen den Uhrzeigersinn: nach SO zum Campo Imperatoreim Osten Vetta Centrale und Orientaleim Norden liegen im Schatten die Reste des Caldronegletschers (der südlichste Europas)den Abstieg nehmen wir über den netten WestgratBlick beim Abstieg gegen NW ins Val Maone; über die Schutthänge führt der Normalweg herauf, darüber Corno Piccoloweiter abwärts am Westgrat, markiert, Kletterstellen im 1. Grad, zwei Stellen versichertRückblick zum Cornoam Auslauf des Grates treffen wir auf den Normalweg; jenseits des tief eingeschnittenen Val Maone der Pizzo d’IntermesoliSella del Brecciaio, 2506 mder Rückweg zur Sella di Monte AquilaEnde Oktober weiden unten am Campo Imperatore noch die Kühean den Südabhängen des Campo Imperatore liegen etliche malerische Bergdörfer, wie beispielsweise Castel del Monteauf einem entlegenen Felsgipfel in 1460 m Höhe liegt die 1000 Jahre alte Rocca Calasciosie ist die höchstgelegene Burganlage des Apenningleich hinter den gedrungenen Rundtürmen ...... liegt in malerischer Lage auf einer begrünten Schulter das bezaubernde tempelartige Kirchlein Santa Maria della Pietà, mit achteckigem Grundriss aus dem 16. Jahrhundert; ganz links hinten noch einmal unser Corno Grande
(19.10.2018)

Literatur: Bauregger: Abruzzen. München: Rother Wanderführer 2014.

Weitere Touren in Italien (südlich der Alpen):

Cerveteri. Wanderung durch die weltberühmte etruskische Banditaccia-Nekropole (Colli Ceriti, Latium)
Chiarone. „Spigolo delle Lucertole“, 4 (Klettertour, Ligurischer Apennin)
Dorsale del Drago, 3 - Monte Acci (Klettertour/Bergtour, Sizilianische NW-Küste)
Finale Ligure (Klettergärten, Ligurische Alpen)
Friaul - Julisch Venetien (Klettergärten, Julische und Karnische Voralpen)
Laterzaschlucht. - Felsnester über der Ionischen Küste
(Wandern und Klettern in Apulien, Kalabrien und der Basilikata) + VIDEO
Monte Alto (Bergtour, Emilianisch-Toskanischer Apennin)
Monte Catalfano. Kap Calavà. Aussichtsklippen zwischen Palermo und Messina (Wanderungen, Sizilianische N-Küste)
Monte Còfano. Elegantes Felshorn am Ende Italiens (Bergtour, Sizilianische NW-Küste) + VIDEO
Monte Conero. Due Sorelle (Küstenwanderung, Marken)
Monte Cucco. Landschaftliche Höhepunkte im Hinterland von Finale (Wanderung, Ligurische Alpen)
Monte Falcone (Bergtour, Marèttimo, Ägadische Inseln)
Monte Passo del Lupo - Monte Monaco. Überschreitung des Zingaro-Hauptkamms (Bergtour, Sizilianische NW-Küste)
Monte Penna. Am Hausberg des Hl. Franz von Assisi (Wanderung, Toskanischer Apennin)
Monte Rondinaio - Monte Giovo (Bergtour, Emilianisch-Toskanischer Apennin)
Monte Speziale (Bergtour, Sizilianische NW-Küste)
Monte Titano. Auf dem kurzen Rückgrat eines Zwergstaats (Wanderung, Apennin, San Marino)
Penna di Lúcchio - Monte Memoriante, 2- (Bergtour, Emilianisch-Toskanischer Apennin)
Pietra di Bismantova - Klettergärten und Mehrseillängenrouten (Emilianischer Apennin)
Pietra di Bismantova - Klettersteige, B/C (Emilianischer Apennin)
Pizzo Monaco, Westkante „Pace di Chiostro“, 5+ (Klettertour, Sizilianische NW-Küste)
Rocca di Perti, „Via dello Spigolo“, 5- (Klettertour, Ligurische Alpen)
Rocca Sbarua, „Torinesi“, 5c+ (Klettertour, Cottische Alpen)
Sentiero degli Dei (Wanderung, Monti Lattari, Kampanien)
Sizilien - Klettergärten (San Vito lo Capo u. a.)
Triest - Klettergärten (Friaul - Julisch Venetien)
Zingaro - Ostküste (Strandabenteuer und Bergtour, Sizilianische NW-Küste)
Zungri. Durch die Höhlensiedlung nahe Italiens Stiefelspitze (Wanderung, Poro-Plateau, Kalabrien)

Hier der Dokumentarfilm zu unserer Italienumrundung 2016.

Pietra di Bismantova, 1041 m

Zwei Klettersteige an Dantes Läuterungsberg.

Emilianischer Apennin, Castelnovo ne‘ Monti, Emilia-Romagna, Italien. Aufstieg 300 Hm.

P Piazzale Dante (5 € pro Tag, 3,5 km südl. von Castelnovo ne‘ Monti; 48 km südl. von Reggio Emilia, 88 km nö. von La Spezia) - Rifugio della Pietra – Ferrata degli Alpini (B/C) – Gipfel – Abstieg an der NW-Seite oder am Normalweg und Querung am Wandfuß zur Ferrata dell’Ultimo Sole (oder Ferrata Ovest; B/C) – Abstieg Normalweg – Rifugio – Piazzale Dante.

ÜbersichtKartePietra di Bismantova von Norden ...... und von Osten; der zentrale Ausgangspunkt - der Piazzale Dante - liegt wenige Gehminuten unterhalb des Wandfußesvom Piazzale hinauf und schräg rechts bis unter die V-förmige Einbuchtung des Anfiteatro mit dem Pilone Giallo als rechte Begrenzung; dort beginnt der Zustieg (Sentiero della Ferrata), welcher auf dem begrünten Vorbau entlangführt und bereits ähnliche Schwierigkeiten wie der Hauptklettersteig bietet. Die eigentliche Via Ferrata degli Alpini führt erst hinter der Kante (Spigolo dei Nasi) ...... links des Orto del mandorlo (Mandelbaumgarten) in ziemlich direkter Linie aufs Gipfelplateau

Eine mystische Felsburg erhebt sich unvermittelt aus den sanften Vorbergen des nördlichen Apennin. Selbst der bedeutende italienische Philosoph und Dichter Dante Alighieri ließ sich von diesem Blickfang inspirieren - in seiner Göttlichen Komödie, einem der größten Werke der Weltliteratur, taucht die Pietra als Läuterungsberg im Fegefeuer auf.
Das flache, grüne Gipfeldach steht in krassem Gegensatz zu den hohen, teils überhängenden Abstürzen – eine wahre Hochburg für Wanderer und Kletterer. Noch ist die Gegend fest in einheimischer Hand, besonders an schönen Wochenenden stark frequentiert. Dennoch klettert man in entspannter Atmosphäre, die Locals sind außergewöhnlich freundlich und geben angesichts der enormen Routendichte gern Auskunft. Für Nichtkletterer empfiehlt sich die Umrundung des Massivs oder der unschwierige Normalweg von Südwesten auf den Gipfel.
Neben den beiden Klettersteigen existieren an der Pietra über hundert Mehrseillängenrouten und 25 Klettergärten mit nochmals über 400 Seillängen. Eine empfehlenswerte Sondierungstour in dem anfangs etwas ungewohnten Fels ist die Pincelli-Brianti im Anfiteatro der Südostwand.
Weiter geht's in Richtung Sizilien auf den Monte Alto am Apennin-Hauptkamm überm Passo del Cerreto.

von Reggio Emilia - hier die zentrale Piazza Prampolini - wenden wir uns den Vorbergen des Apennin zu, ...... welche eine hohe Dichte an malerischen Burgen aufweisen, wie beispielsweise Canossa - Schauplatz des sprichwörtlichen Bußganges Heinrich IV. zum Jahreswechsel 1076/77. Nach einem Streit mit Papst Gregor VII. soll der exkommunizierte König drei Tage lang vor den Toren der Burg um Absolution gefleht haben, bevor der Papst seine Wiederaufnahme in die Kirche gewährte  die benachbarte Burg Rossena steht übrigens für mehrere Millionen Euro zum Verkaufder Piazzale Dante ist unter der Woche ein gemütliches Plätzchen: zwei Wirtschaften in unmittelbarer Nähe, öffentliches WC, Camper werden (noch) geduldet und die Auswahl an Unternehmungen ist schier unerschöpflichbeim Rifugio - noch vor der zur Kirche ausgebauten ehemaligen Eremitei - zweigen wir auf den beschilderten Steig in Richtung Ferrata abam Pilone Giallo erreichen wir den Fuß der gewaltigen Südostwand; links hinauf zu den tollen Mehrseillängenrouten des Anfiteatro, rechts hinter dem Steinblock beginnt bei einem Durchschlupf der Sentiero della Ferrata, der Zustieg zum eigentlichen Klettersteig, welcher aber bereits mit ähnlichen Schwierigkeiten aufwartetgeschickt schlängelt sich die Steiganlage ...... über eine nette Verschneidung ...... auf die Höhe des Vorbaus hinaufnach einem weiten Spreitzschritt ...... folgt der erste Zwischenabstieg, ...... der schon einen Vorgeschmack auf die folgende Ferrata degli Alpini liefertam nächsten Vorbau - schon hinter dem Spigolo dei Nasi - links ums Eck ...... zum Buco del Sambuco - dem Holunderlochhier geht es steil hinunter ...... in den Schlund im Innern des Bergesdie Mutter folgt beherztpermanent passieren wir die Einstiege zu interessanten Mehrseillängenrouten, wie hier zur Via degli Amici im 7. Gradkurz darauf die Murales von Andrea Forliniam Einstieg zur Ferrata degli Alpinider Steig wurde im Jahr 1971 von der Gruppo Amici di Bismantova entlang einer alten Kletterroute errichtet und ist gut saniertbis hinauf zum Plateaurand überwindet man einen Höhenunterschied von 160 mman bewegt sich auf Felsstrukturen, wie sie für die ernsteren Mehrseillängenrouten der Pietra typisch sindzuletzt leitet die Scaletta ...... zum Ausstieg am Gipfeldachmit wenigen Schritten steht man dann am höchsten Punkt der Pietra di BismantovaBlick entlang der Ostabstürze auf den Piazzale Dantegar nicht weit entfernt auf der anderen Seite des Berges wartet ein zweiter Klettersteig: die Ferrata dell' Ultimo Solebeide Steige kann man problemlos kombinieren (s. Karte); Blick gegen Nordwest auf die Kleinstadt Castelnono ne' Monti mit großem Supermarkt und vielen Restaurantsder Weg der Letzten Sonne (auch Ferrata Ovest) ist den Amici sehr ähnlich, aber bedeutend kürzer; er wurde erst 2017 erbaut und folgt einer alten Linie aus dem Jahr 1974den Abstieg vom Plateau nimmt man über den einfachen Normalweg oder den etwas schwierigeren Sentiero della Calanca (wegen seiner blauen Farbzeichen auch Sentiero Azzurro genannt, I)
(15.10.2022)

Literatur: Filippi/Bertolotti: Pietra di Bismantova. Vie e falesie; nur italienisch. Mailand: Versante Sud 2021.

Links zu weiteren Wanderungen und Klettertouren in Italien (südlich der Alpen) im nature-classic-Bericht zum Corno Grande.

Kugelkopf, 2361 m

Frühwinter über dem Oberen Mölltal.

Schobergruppe, Iselsberg, Kärnten. Aufstieg 1000 Hm.

P Hof Kaufmann (Zufahrt vom Iselsberg über Penzelberg, 10 km nw. von Winklern, 18 km nö. von Lienz) – bez. Wanderweg Winklerner Viehalm – SO-Kamm Kugelkopf.

ÜbersichtKarteder Kugelkopf im Südostauslauf der Schobergruppe ist neben der bis zu 1000 m höheren Prominenz wahrlich keine imposante Erscheinung; dennoch umweht uns auf dieser Schneeschnuppertour richtig alpines Flair - inklusive „Gipfeleisfeld“ und „Biancograt“hier etwas näher von Süden (Stronachkogel)

Um uns mit dem ersten Schnee vertraut zu machen und Anregungen für die kommende Schitourensaison zu holen, haben wir uns zu den abgelegenen, aber traumhaften Karen zwischen Strasskopf und Mulleter Seichenkopf aufgemacht. Auf einer kaum begangenen Himmelstreppe zwischen Strassboden und Rossbichlboden sind wir auf alpin angehauchte Leckerbissen gestoßen, samt Gipfeleisfeld und Biancograt en miniature, und haben erkannt, dass die winterliche Schobergruppe gar nicht so weit vom Himalaya entfernt ist.

Ausgangspunkt ist das Gehöft Kaufmann, 500 m über dem Boden des oberen Mölltals, darüber der Zellinkopf mit seinen Trabanten (Goldberggruppe, s. Archiv)                            der Zustieg ist ein Spaziergang zwischen den Jahreszeiten; Blick auf den Iselsberg zwischen Kärntner Möll- und Osttiroler Drautal                               nach kaum 300 Hm häufen sich die Schnitzereien am Wegesrandhinter den herbstlichen Lärchen die Lienzer Dolomitenbald ist das Bergatelier des Schnitzers aufgestöbert - inklusive steif gefrorener Hängematte für schöpferische Pausenauf der Winklerner Viehalm wird's Zeit für die Handschuhe; darüber der Strasskopf, ein beliebter Schibergüber der Alm die zentralen Lienzer Dolomiten von der Keilspitze bis zum Eisenschuss (rechts hinten)unser Gipfel befindet sich hinter der höchsten Kuppe links, die wir in gerader Linie anpeilender Fuß des Südostkamms ist erreichtder Strasskopf wirft noch mächtige Schattenvor der ersten Kuppe im Gipfelgratdie kurze Stufe vor dem Gipfel ...... will Ulli partout direkt erobern, ...... während ältere Semester manchmal schon den Weg des geringsten Widerstandes wählenunweit des höchsten Punktes; wir beginnen die Gipfelschau am Mölltalknie vor der Kreuzeckgruppe                      Strassboden mit Strasskopf, dahinter Drautal und Lienzer Dolomitendie Senke zwischen Strasskopf und Großboden bildet ein Fenster zur Schleinitz mit ihrem netten Klettersteig (s. Archiv)gegen Nordwest die Fortsetzung des Seichenkopfkammsdaran anschließend der Rossbichlboden mit Kuhleitenkopf und dem Klettergrat der Garnitzenjenseits des Mölltals warten fantastische Unternehmungen in den Goldbergen (Eckkopf s. Archiv Schitouren)                              mit einem Schwenk über Osten ...... schließt sich der Kreis ...... und wir machen uns an den Abstieg zurück in die Farben des Herbstes                               nach dem „Biancograt“ stapfen wir gemütlich das „Gipfeleisfeld“ hinunterSauerstoff haben wir keinen gebraucht, auf die Füße ist uns auch keiner gestiegen; wer genau schaut, kann unsere Spur am „Gipfeleisfeld“ erkennen
(08.11.2023)

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