Hier findest du Wanderungen, Berg- und Hochtouren, auch leichte Klettereien bis zum 3. Schwierigkeitsgrad, fallweise mit Verwendung des Gleitschirms als Abstiegshilfe. Alle Gipfel sind alphabetisch geordnet, über die Suche kannst du deine Wünsche gezielt ansteuern.
Auerlingköpfl, 2026 m
Schneeschuh-Überschreitung im Banne der Laserz-Nordwand.
Gailtaler Alpen, Lienzer Dolomiten, Tristach oder Lavant bei Lienz, Osttirol. Aufstieg 400-1300 Hm.
P Lavant, 700 m (event. Auffahrt zur Bergkirche St. Ulrich, 800 m) oder P Gasthof Kreithof, 1050 m (knapp 8 km sö. über Lienz, gebührenpflichtig) – Rodelbahn (im Sommer Mautstraße, im Winter Hüttentaxi) zur Lienzer Dolomiten-Hütte, 1616 m – NW-Kamm Auerlingköpfl. Abstieg am selben Weg zur Hütte oder Überschreitung nach S bzw. SO zur aufgelassenen Kühalm – Forststraßen zum Rossboden (Verbindung zum Aufstiegskamm) und weiter über P. 1272 zum Kreithof oder nach Lavant (s. Karte).
Bei der feinen Winterwanderung aufs Auerlingköpfl können nach der Hüttentaxiauffahrt zur toll gelegenen Lienzer-Dolomiten-Hütte sogar halbwegs gehtüchtige Kinder erste Bekanntschaft mit Schneeschuhen machen – und mit der faszinierenden Welt der zerscharteten Grate und lotrechten Wänden. Am anderen Ende der Skala wartet auf ausdauernde Profis die Überschreitung vom Lavanter Talboden aus. Bei diesem 20-km-Marsch, garniert mit ausreichend Höhenmeter, kommen auch konditionsstarke Schneeschuhtiger auf ihre Rechnung. Zwischen den beiden Extremen lassen sich dank einem verzweigten Forststraßensystem etliche verspieltere Wegfindungen ab dem Kreithof kreieren. Von der Rodelbahn und dem oft pistenähnlich ausgefahrenen Normalweg (s. auch den Beitrag im Archiv Schitouren) trennen uns am Gipfel nur wenige Schritte von der abgeschiedenen, schattigen Welt der aufgelassenen Kühalm am Fuß der himmelstrebenden Steilwände von Gr. Laserzwand und Rotem Turm. Noch ein Tipp: Nach längeren Warmlufteinbrüchen kann sich die Rodelbahn/Mautstraße in ein funkelndes kilometerlanges Blankeisband verwandeln, welches ohne Steigeisen so gut wie unbegehbar wird. In diesem Fall ist das kettenbewährte Hüttentaxi eine wahrlich lohnende Investition.
(06.02.24)
Literatur: Mariacher: Schitouren in Osttirol, Band 3. Tristach: Bookz 2013. Baumgartner: Schitouren von den Hohen Tauern bis zu den Julischen Alpen und Zink/Assam: Schitouren in den Südalpen II, 80 Traumrouten zwischen Laserzwand und Hochalmspitze. Die letzten beiden Bildbände mit Tourenheft. Klagenfurt: Carinthia.
Corno Grande, 2912 m + Dokumentarfilm Italienumrundung
Elegante Überschreitung des höchsten Abruzzengipfels.
Gran Sasso, Assergi, Abruzzen, Apennin, Italien. Aufstieg 1000 Hm.
Italien ist ebenso wie Spanien ein Land, das man sein Leben lang bereisen kann - immer wieder wird man versteckte Regionen aufspüren und dabei seine Überraschungen erleben. Eine solche Überraschung wurde uns auf der heurigen Sizilienfahrt zuteil - auf dem Campo Imperatore am Gran Sasso in den Abruzzen: Der Dalai Lama soll dort oben in Tränen ausgebrochen sein, weil ihn die Gegend so sehr an seine Heimat erinnert hat - Klein Tibet hoch oben zwischen Rom und der Adria! Davon und von einer eleganten Überschreitung des höchsten Apenningipfels handelt unser Italien-Pilotbericht; Links zu weiteren Touren in fast allen Regionen des Landes ganz unten. Will man mit dem eigenen Fahrzeug schneller in die südlichen Landesteile vordringen, leisten die gebührenpflichtigen Autobahnen gute Dienste. Abgerechnet wird nach gefahrenen Kilometern, die Strecke Tarvisio - Napoli auf der Strada del Sole über Bologna, Florenz und Roma kommt auf 72 € (Stand 2018). Südlich von Neapel sind die Autobahnen kostenfrei.
Monte Aquila - Corno Grande
P Bergstation Funivia del Gran Sasso - Observatorium - Sella di Monte Aquila - W-Flanke Monte Aquila - Sella del Corno Grande - S-Grat „Via Direttissima“ (Stellen II) Corno Grande - Abstieg W-Grat „Via Cresta“ (Stellen I, 2 Stellen versichert; alternativ über den Normalweg über die schuttbedeckte NW-Flanke) - Sella Brecciaio - Sella di Monte Aquila - P.
Die Abruzzen nehmen in der italienischen Bergwelt eine Art Sonderstellung ein, mancherorts fühlt man sich hier - im Vergleich zum sonst meist sanfteren Apennin - in wilde Teile der Kalkalpen versetzt. Das Angebot an lohnenden Unternehmungen ist dicht. Allein 300 Kletterrouten am Corno Piccolo, einem nordwestlichen Nebengipfel des „Großen Stein von Italien“; berüchtigte Bigwalls, beispielsweise die 1200 m hohe Nordwand des Monte Camicia oder die 1400 m hohe Gran-Sasso-Ostwand. Zu letzterer gibt es einen herrlichen Bericht in Karl Lukans Verrückt nach den Bergen aus dem Jahr 1970: Abschiedsworte des einheimischen Wirtes: „Ich wünsche Ihnen, dass Sie wiederkommen!“ - Als die Einstiegswiese fast senkrecht wurde und wir intensiver ins Gras greifen mussten, wurde unser Klettertempo merklich langsamer. Nach jeweils 10 Metern mussten wir uns nämlich immer die Distelstacheln aus den Fingern ziehen. Noch langsamer wurde unser Klettertempo in der Wacholderwand. In ihr sind Wacholderstauden die einzigen verlässlichen Griffe. - Der „Schmetterling“, das „Amphitheater“, „des zornigen Mannes Kante“. - Die letzten 250 Meter zum Gipfel wurden für uns zu einer viel größeren Entfernung als die lumpigen 1200 Autokilometer von Wien zum Gran Sasso. Wir waren alle in den letzten Stunden sehr leise und sehr bescheiden geworden. Auch dem Wanderer präsentieren sich die Abruzzen im besten Licht: In kaum einem anderen Landesteil ist das Wegenetz so gründlich markiert und beschildert wie hier. Die vorgestellte Rundtour enthält lohnende Zutaten für jeden Geschmack: Der gemütliche Jochbummler wird sich mit dem Monte Aquila begnügen, einem herrlichen Aussichtsberg haarscharf an der 2500-m-Grenze. Für ambitioniertere Geher ist die markierte, aber nicht versicherte Direttissima mit Ausstieg direkt am Gipfelkreuz des höchsten Apenningipfels ein freudvolles kleines Abenteuer, in der Schwierigkeit vergleichbar mit dem Peternpfad im Gesäuse.
P Piazzale Dante (5 € pro Tag, 3,5 km südl. von Castelnovo ne‘ Monti; 48 km südl. von Reggio Emilia, 88 km nö. von La Spezia) - Rifugio della Pietra – Ferrata degli Alpini (B/C) – Gipfel – Abstieg an der NW-Seite oder am Normalweg und Querung am Wandfuß zur Ferrata dell’Ultimo Sole (oder Ferrata Ovest; B/C) – Abstieg Normalweg – Rifugio – Piazzale Dante.
Eine mystische Felsburg erhebt sich unvermittelt aus den sanften Vorbergen des nördlichen Apennin. Selbst der bedeutende italienische Philosoph und Dichter Dante Alighieri ließ sich von diesem Blickfang inspirieren - in seiner Göttlichen Komödie, einem der größten Werke der Weltliteratur, taucht die Pietra als Läuterungsberg im Fegefeuer auf. Das flache, grüne Gipfeldach steht in krassem Gegensatz zu den hohen, teils überhängenden Abstürzen – eine wahre Hochburg für Wanderer und Kletterer. Noch ist die Gegend fest in einheimischer Hand, besonders an schönen Wochenenden stark frequentiert. Dennoch klettert man in entspannter Atmosphäre, die Locals sind außergewöhnlich freundlich und geben angesichts der enormen Routendichte gern Auskunft. Für Nichtkletterer empfiehlt sich die Umrundung des Massivs oder der unschwierige Normalweg von Südwesten auf den Gipfel. Neben den beiden Klettersteigen existieren an der Pietra über hundert Mehrseillängenrouten und 25 Klettergärten mit nochmals über 400 Seillängen. Eine empfehlenswerte Sondierungstour in dem anfangs etwas ungewohnten Fels ist die Pincelli-Brianti im Anfiteatro der Südostwand. Weiter geht's in Richtung Sizilien auf den Monte Alto am Apennin-Hauptkamm überm Passo del Cerreto.
(15.10.2022)
Literatur: Filippi/Bertolotti: Pietra di Bismantova. Vie e falesie; nur italienisch. Mailand: Versante Sud 2021.
Links zu weiteren Wanderungen und Klettertouren in Italien (südlich der Alpen) im nature-classic-Bericht zum Corno Grande.
P Hof Kaufmann (Zufahrt vom Iselsberg über Penzelberg, 10 km nw. von Winklern, 18 km nö. von Lienz) – bez. Wanderweg Winklerner Viehalm – SO-Kamm Kugelkopf.
Um uns mit dem ersten Schnee vertraut zu machen und Anregungen für die kommende Schitourensaison zu holen, haben wir uns zu den abgelegenen, aber traumhaften Karen zwischen Strasskopf und Mulleter Seichenkopf aufgemacht. Auf einer kaum begangenen Himmelstreppe zwischen Strassboden und Rossbichlboden sind wir auf alpin angehauchte Leckerbissen gestoßen, samt Gipfeleisfeld und Biancograt en miniature, und haben erkannt, dass die winterliche Schobergruppe gar nicht so weit vom Himalaya entfernt ist.
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