Archiv Bergsteigen

Hier findest du Wanderungen, Berg- und Hochtouren, auch leichte Klettereien bis zum 3. Schwierigkeitsgrad, fallweise mit Verwendung des Gleitschirms als Abstiegshilfe. Alle Gipfel sind alphabetisch geordnet, über die Suche kannst du deine Wünsche gezielt ansteuern.

Drau (Kayaking zwischen Schober- und Kreuzeckgruppe sowie den Lienzer Dolomiten)

Drau

On a river mit einem Profi.

Lienzer Dolomiten, Osttirol.

Nach diversen abenteuerlichen bis lebensgefährlichen Aktionen mit dem Outside (s. Kayaking) erhalten wir unvermutet die freundliche Einladung in ein ausgesprochenes Paddlerparadies – nach Osttirol. Hans Mayer, River-Urgestein, „Erfinder“ der Spade Kajaks und Betreiber eines Riverstore an der Isel, befährt seit Jahrzehnten alle möglichen (und unmöglichen) Wildwasser der Erde. Er gibt uns auf inspirierende Art Einblick in seine Welt des Kayakings, und das in einem der schönsten Winkel Österreichs: auf dem Oberlauf der Drau, umrahmt von der Schober- und Kreuzeckgruppe sowie den Lienzer Dolomiten.

Übersichtnach ca. 400 Flusskilometer im Outside erhalten wir die Einladung zu einem Kajak-Schnupperkurs mit einem absoluten Profi: Trockentraining im Adventurepark Osttirol in Ainet an der IselMeister Hans mit Ulli und Ronja auf dem Aineter SeeMama ist halt doch eine Draufgängerinam nächsten Tag geht's auf den Fluss: Einstieg nahe dem Kosakenfriedhof bei Lienzdie Mädels fühlen sich schon ganz wohl in den neuen GefährtenBlick von der Lavanter Brücke flussaufwärts gegen die Schobergruppe der Hohen Tauernvor dem Kärntner Tor wird die Einfahrt ins Kehrwasser geübtdie Wände der Lienzer Dolomiten überragen die Drau hier bis zu 2000 m; rechts oben die Freiung (s. Archiv Bergsteigen), ein Nachbargipfel des berühmten Hochstadel (Archiv Klettern)am Auslauf des Lavanter Grabens streben wir dem Ufer zu„Das war nicht das letzte Mal!“ meint Ronjaauch die Mama scheint begeistert (schon morgen wird sie mit der Bohrmaschine wieder zum Gipfel rechts oben unterwegs sein)
(18.05.2025)

Lastovo - rund um die Insel (Kroatien) + Sea-Kayaking

Lastovo - rund um die Insel

Süddalmatinisches Küstenabenteuer + Sea-Kayaking.

Ein Naturpark im glasklaren Meer, kontrastreich, entlegen, folglich wenig besucht und ursprünglich geblieben - das ist Lastovo, die südlichste bewohnte dalmatinische Insel. Während die grüne Nordseite urwaldartig dichte Vegetation überzieht, ist der Süden viel weniger bewachsen und erinnert eher an Griechenland, im Bereich der Halbinsel Struga sogar an die tollsten Steilküsten Maltas. Die Überfahrt von Split dauert etwa 4,5 Stunden, Preis pro Person 57 Kuna, Pkw 442 Kuna einfach (Stand 2010). Alternativ über Pelješac und Korčula mit zwei- oder dreimaliger Fährenbenützung (schön aber wesentlich zeitaufwendiger).

Karte An- und Rückreisekurz nach dem Auslaufen vom Hafen Vela Luka/Korčula kommt die Insel Lastovo in Sicht

Durch seine Abgeschiedenheit ist Lastovo nie überlaufen, im Mai waren wir mit den Einheimischen allein. Das vorhandene Wanderwegnetz ist nicht umwerfend - die Markierungen halten sich meist an Fahrwege, was bei dem geringen Verkehrsaufkommen kaum stört; viele der eindrucksvollsten Ecken lassen sich aber nur mittels abenteuerlicher Erkundungen aufspüren. Neben der Ersteigung des höchsten Berges der Insel, des Hum, könnt ihr uns auf einen Fototrip entlang der 45 km langen Küstenlinie Lastovos begleiten. Für DWS-Kletterer lohnt sich wahrscheinlich ein Blick auf den Ausklang von Kroatien Klettergärten 3. Der Süden.

Karte LastovoBlick vom Gipfel des Brdo gegen S auf Portorusbucht und Halbinsel Struga, deren Leuchtturm wir bewohnen

Ausgangspunkt für unsere Inselumrundung ist die Halbinsel Struga mit dem ältesten Leuchtturm der Adria. Der eindrucksvolle Felsen kann gleich noch mit einem zweiten Rekord aufwarten: Ende des 19. Jahrhunderts wurde hier von einheimischen Fischern der größte jemals gefangene Hummer (mit 18 kg Lebendgewicht) an Land gebracht. Sie verpackten das Monstrum und schickten es zu Kaiser Franz Joseph nach Wien, der sich mit einer Kiste voll Zucker und Kaffee erkenntlich zeigte. Im Turm sind vier Ferienwohnungen untergebracht. Die angepriesenen 3 Sterne darf man zwar nicht ganz wörtlich nehmen, die paradiesische Lage macht es jedoch müßig, hier um Kategorisierungen zu feilschen.

70 m stürzt die beeindruckende Steilwand vom Fuß des Leuchtturms ins Meer - unterhalb des Wasserspiegels noch einmal so tief; hier wurde der Megahummer für den Kaiser in Wien gefangenwie ein Schneckenhaus windet sich der Aufgang zur Leuchtturmspitzedie Mechanik der Laterne funktioniert seit 1849Blick von der Galerie auf den Höhenzug der SO-Küste; hier beginnt unsere Inselumrundung

Gegen den Uhrzeigersinn verläuft unsere Route über aussichtsreiche Höhenkämme und entlang romantischer Buchten und Klippen. Nach einem Besuch der Inselhauptstadt und der fantastischen Zaklopaticabucht besteigen wir den Sozanj, den neben dem Hum wohl schönsten Gipfel der Insel, über einen „echten“ Wanderweg. Nach einem Urwaldabenteuer auf der Nachbarinsel Prežba, mit einer Brücke mit Lastovo verbunden, legen wir schließlich das letzte verbleibende Viertel vom Hafenort Ubli zum Leuchtturm Struga mit dem Wildwasser-Kanadier zurück.

Der Südosten.

Die erste Etappe unseres Circuits ist bis auf vereinzelte Wildfährten weglos, lässt sich aber mit festem Schuhwerk ohne gröbere Hindernisse bewerkstelligen. Hinter dem fünften Gipfel der Überschreitung, dem Radaž do, 144 m, liegt Rača, die bedeutendste Höhle Lastovos. Archäologische Funde bezeugen eine dauernde Besiedlung seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. bis in die Römerzeit, mit seinen Stalaktitensäulen ist der 70 m lange Höhlenraum darüber hinaus ein sehenswertes geomorphologisches Naturdenkmal. Von der Höhle führt ein markierter Wanderweg durchs Landesinnere zurück nach Skrivena Luka und zum Leuchtturm. Dieser Weg ist auch aus der Bucht Prsnač do jenseits des Vranine erreichbar, allerdings nur mit gutem Orientierungssinn und in langer Kleidung. Tipp: Die im Naturparkzentrum in Ubli erhältliche Karte (s. Literatur) zeigt auch den aktuellen Stand der Vegetation und somit die Begehbarkeit des Geländes - die grünen Bereiche sollte man besser meiden.

Abmarsch vom Leuchtturm; nur wenige Schritte vom steilen Zufahrtsweg und dennoch gut versteckt ...... die rassigste Bucht Lastovos mit lohnenden DWS-Klettereien - Male stijeneüber ein halbes Dutzend Bergkuppen geht's entlang der Küste nach NO; hier der Blick auf die FrevarskabuchtRückblick vom SW-Kamm des Radaž do; rechts hinterm Leuchtturm die größte Bucht Lastovos - Vejo moreAbstieg am  Radaž do NO-Kamm gegen Vranine; das Gelände ist zwar weglos und immer wieder mit niedrigen Sträuchern durchsetzt, mit festen Schuhen aber gut zu begehenVranine NO-Kamm gegen NO (Lastovnjazi-Inseln)

Der Nordosten.

Im Gegensatz zu den freien Kämmen der Südküste verdichtet sich ab der Bucht von Prsnač do die Vegetation und reicht meist bis zur Küste - abwechslungsreiches Klippenwandern mit mancherlei gefinkelten Klettereinlagen ist angesagt. Den besten Zugang an diesen Teil der Küste bietet die Barjebucht (Straße von der Hauptstadt).

die  Ponta od Norega Homa bildet die nordöstlichste Spitze Lastovos, dahinter einige Inseln des Lastovnjazi-Archipels, das von Vögeln und Hasen bevölkert istjenseits der Landspitze, am östlichsten Teil der Nordküste, stellen sich mehrere überhängende Schichtungen in den Weg, ...... die sich aber allesamt spielerisch überlisten lassendie intime Zacebucht ist erreicht, ...... ein verträumtes Hideaway mit Minihafenzehn Minuten oberhalb der Bucht eine der vielen sehenswerten Kapellen der Insel - Sveti Nikolawer erst einmal genug hat von Klippen, der kann von hier aus in einer knappen Stunde auf markiertem Weg die Inselhauptstadt erwandern

Der Norden.

Blick vom Festungsberg der Inselhauptstadt Lastovo entlang der Nordküste nach W; Der Sozanj ganz hinten ist neben dem Hum mit der schönste Aussichtsberg der InselLastovo Stadt von SW, ein entzückender Ort mit zwei sehenswerten Kirchendie Bucht von Lučica ist direkt von der Stadt auch über eine asphaltierte Serpentinenstraße zu erreichendie  Pod Zalučje Bucht gegen O; In Bildmitte oben ist der Festungsberg Glavica zu erkennenvom selben Standort gegen W die Bucht von Zaklopatica mit dem Sozanjdie Zaklopaticabucht ...... wird von einer Insel bis auf zwei schmale Durchfahrten vom offenen Meer abgeriegeltendlich ein „echter“ Wanderweg: der kurze Aufstieg an der Südflanke des Sozanjnicht nur Steine und Wasser gibt's auf der Insel zu sehenbesonders im Frühling überrascht die Flora mit großem ArtenreichtumRaphael zähmt sich einen Eselauch die Eidechsen werden mit etwas Geduld bald zutraulichnicht zu viel versprochen: Rückblick vom Sozanj nach O ...... und auf die labyrinthischen Inseln und Halbinseln im NW

Der Nordwesten.

Die Küstenlinie dieser reizvollen Ecke Lastovos ist wegen der Unzahl von verzweigten Halbinseln und vorgelagerten Inseln aller Größen und Formen kaum zu überblicken. Die Insel Prežba liegt nur wenige Meter von der Hauptinsel entfernt, man kann sie über eine Brücke erreichen. Ein zentraler Stützpunkt für Unternehmungen in dieser Miniaturausgabe der japanischen Inlandsee ist das Hotel Solitudo in Pasadur. Eindringlich möchten wir vor längeren Buschtouren warnen: Die Vegetation hier spricht eine andere Sprache als an der Südküste, viele alte Steige existieren nicht mehr. Wir haben Prežba von Sveti Juraj zur Pod Pojica Bucht durchquert - was vor Zeiten einmal Bauernland war, hat sich der Urwald längst zurückgeholt. Ohne Machete oder noch besser Flammenwerfer ist die Belastungsgrenze ehrbarer Wanderer schnell erreicht ...

Za Rebra - kleine Bucht und schmale Landzunge nahe des nordwestlichsten Punktes der HauptinselLuka Mali Lago von O; das Gewirr von Inseln und Landzungen ...... ist kaum zu durchschauen; wir stehen auf Lastovo, Pod Lenga, der Ort im Hintergrund, befindet sich bereits auf der Insel Prežba die Duvnabucht an der Nordküste der Insel Prežba gegen NOZiegen in der Bucht Pod Pojica, jenseits des Meeres die Insel Korčuladie Burschen haben es sich redlich verdient - Mittagessen in Pasadur

Der Südwesten.

Die Küste des verbleibenden Inselviertels haben wir in wechselnder Besatzung mit unserem aufblasbaren Wildwasserkanadier befahren. In Nordamerika, speziell auf der mexikanischen Baja California, sind mehrtägige Sea-Kayaking-Touren viel populärer als in Europa. Bei ruhiger See bietet gerade die dalmatinische Inselwelt einen ähnlich reizvollen, grenzenlosen Spielplatz, eine aufregende Bereicherung unserer Outdoor-Aktivitäten. Schon wenige Kilometer südlich des Hafenortes Ubli ändert sich das Landschaftsbild schlagartig; Die Hänge oberhalb der Küste sind wieder frei und lassen - wie zu Beginn unserer Tour - auch weglose Wanderungen auf allen Höhen zu.

Nikolaus am Kap Cuf, dem Ausgangspunkt unserer Bootstour; das Outside lässt sich zusammenrollen und in einem Rucksack verstauenKap Cuf ist leicht erreichbar, es liegt einen knappen Kilometer westlich von Ubli, am Südrand der Hafeneinfanrt; Ulli und Raphael paddeln los - zu den unberührten Buchten der WestküsteBlick von der Obja brda nach WNW zum Kap Lamprnovac, ganz hinten die Insel Sušac; die Küste ist von Land schwer erreichbar, am ehesten noch die Lamprnovac-Bucht über ein aufgelassenes Militärlager westlich der Straße von Ubli zur Südwestspitze Lastovosvom gleichen Standpunkt nach SO die Ponta Vejo more, die SW-Spitze der InselTraveler                       Zeit heilt alle Wunden - militärischer Drill wird zu Alteisen und ein besserer Hintergrund tritt in den Vordergrundherrlicher Blick vom Plateau nach SO auf die Toteninsel, die Vejo more Bucht und die Halbinsel Struga mit unserem LeuchtturmBesatzungswechsel - wir tragen das Outside vom Plateau in die Uvala Mrca (Totenbucht) hinunterglasklares Wasser in der Totenbuchtkleine, verborgene Buchten wollen erforscht werdendie Medjedina-Höhle, bis vor wenigen Jahrzehnten Heimat von Mönchsrobben; erfreulicherweise werden heutzutage in den Gewässern des Naturparks gelegentlich wieder Exemplare dieser seltensten Robbenart der Erde gesichtetBlick aus der Höhle auf den Leuchtturm StrugaKäptn Ulli bei der HöhlenausfahrtBlick auf den eben befahrenen Abschnitt aus den Südhängen des HumTiefblick auf die verbleibende Strecke zum Leuchtturm über die Osthälfte der Vejo more BuchtEinfahrt in die bezaubernde Uske-Buchttrotz der Unmengen an Treibgut, Plastikflaschen, Tau- und Bojenresten, Badeschlapfen etc., die sich auch in den abgelegensten Buchten türmen, sind die Gewässer um Lastovo noch kristallklar wie selten im Mittelmeerdie Buben loten die Möglichkeiten des Bootes ausBlick von O auf die Vejo more Bucht mit der kleinen Insel Škoj od Uske Blick von Struga auf Škoj od Uske und den Hum, den höchsten InselbergNikolaus spielt den Fährmannauf der letzten Etappe nach StrugaBlick von der Insel auf die letzte Attraktion unserer Küstenrundefantastische Farbspiele in der Durchgangshöhle am Westfuß von Struga; sie ist in wenigen Minuten vom Beginn der Leuchttum-Auffahrt zu erreichenim Inneren der Höhle; jeder sucht sich seinen Wegder Kreis schließt sich; die Klippen am Westfuß des LeuchtturmsRückblick vom Leuchtturm nach W, ...... nach NW über die Vejo more Bucht ...... und nach N auf die Einfahrt zur Portorus-Bucht und die kleine Ortschaft Skrivena Luka (Versteckter Hafen) mit ihren beiden Restaurants; an einem Sommerabend zählte der Leuchtturmwärter 84 Segelboote in der Bucht
(20.05.2010)

Literatur: Lastovo Islands. Tourist-Mountaineering Guidebook. Zagreb: Kroatische Bergrettung. ISBN 978-953-7527-03-7, erhältlich bei der Nationalpark-Infostelle in Ubli; kroatisch-englisch. In der Broschüre findet sich auch eine brauchbare Karte.
Die neue Kompass Wanderkarte 1:100 000 (Dalmatinische Küste Mitte) ist in Bezug auf Lastovo nur bei der Darstellung der Geländestruktur verlässlich, etliche Fahrwege verlaufen in der Natur völlig anders oder existieren gleich gar nicht.

Paleókastro (Peloponnes/Griechenland) + Sea-Kayaking

Paleókastro

Sea-Kayaking am Lakonischen Golf.

Neápolis, Lakonien, Peloponnes, Griechenland.

P 3 km südl. von Neápolis (Hauptstraße Richtung Ághios Nikólaos, nach Láchi rechts abbiegen) am Ansatz der Plateauhalbinsel; man kann von hier auch noch der Küstenpiste einige hundert Meter nach Süden zur im Meer verstreuten Felsgruppe folgen.

ÜbersichtKartebezaubernder Felsengarten südlich von Paleókastro

Die längst versunkene Stadt Étis wenig südlich des kaum erst 200 Jahre alten Neápolis soll von einem der Nachkommen des Herakles aus Tyrins gegründet worden sein. Heute säumen nur mehr etliche Privathäuser die Küste um die landschaftlich reizvolle Halbinsel Paleókastro, auf der kleinen Hochfläche über dem Meer thront eine Kapelle. Die Traumstrände gleich südlich davon eignen sich perfekt zum „aktiven Ausspannen“ vor größeren sportlichen Herausforderungen, etwa im nahen Klettergebiet Zovolo oder beim Trekking zum Kap Maléas. Mit der Seele baumeln, Steine sammeln oder eben mit dem Boot durch die Steinwürfe der Zyklopen gondeln ...
Links zu weiteren Wanderungen und Klettertouren in Griechenland im nature-classic-Bericht zum Olýmp.

das 2000-Einwohner-Städtchen Neápolis am Lakonischen Golf ist ein gemütlicher Stützpunkt für Exkursionen am Ende des östlichen Peloponnesfingersdrei Kilometer südlich davon thront auf der kleinen Halbinsel Paleókastro anstelle des legendären Étis diese einsame Kapelle; rechts hinten Neápolisnoch weiter südlich ein schöner Küstenstrich, bis auf ein paar Ferienhäuser relativ unversehrt; bei der kleinen Felsgruppe links ...... machen wir unser Boot flottein Platz für Romantiker; enge fjordartige Einschnitte ...... und kristallklares Wasser; im Hintergrund die Halbinsel Paleókastroman kann paddeln so weit man will, eine Bucht schöner als die anderezwischen den vielen pittoresken Felsinselchen ...... gibt's viel zu entdecken, unter Wasser ...... oder über den Wellen, wie diese eingebackenen Muscheln an den Inselwändenerholsame Stunden in einmaliger Umgebung
(28.04.2019)

Geigensee (Villgratner Berge) + Kayaking + VIDEOCLIP

Geigensee, 2409 m + Kayaking + VIDEOCLIP

Bootstour auf einem der schönsten Zentralalpenseen.

Villgratner Berge, Hopfgarten in Defereggen, Osttirol. Aufstieg 600-1300 Hm.

P hinter der Holzbrücke 1 km westl. vom Ortszentrum Hopfgarten in Defereggen; hier findet man auch den Hinweis aufs Hüttentaxi zur Bloshütte (Wandertaxi Blassnig, Tel. 04872-5361 oder 0664-8411201) - Forststraße bzw. bez. Abkürzungssteig durchs Zwenewaldtal zur Bloshütte - Fenstersteig zum Geigensee.

ÜbersichtKarteder stille Geigensee am Villgratner Hauptkamm von NW

Es gibt viele Hunderte, ja Tausende malerische Gebirgsseen in unseren Bergen. Und doch sind die türkisen Augen der Villgratner Berge von einer speziellen, tiefgründigen Faszination, wie sie andernorts nur selten zu finden ist. Nach dem letzten Steilanstieg stehen wir unvermittelt über dem stillen Gewässer - und es verschlägt uns erst einmal den Atem angesichts dieser überwältigenden Laune der Natur. Farben und Formen in jeder Dimension geben hier den Ton an. Auf der planen Wasserfläche selbst, die vom Berg in eigenartige Symmetrie gebracht wird wie der Corpus einer Geige von den Zargen. In der Umrahmung, den vielen umliegenden, majestätischen Gipfeln, von denen meist nur der Regenstein benannt werden kann. Und noch in der näheren und weiteren Umgebung - das berührende Schauspiel findet gleich eine halbe Wegstunde weiter am Pumpersee seine Fortsetzung; oder etwas weiter, hinter dem Zwillingsgipfel des Hocheck, in den weiten Wannen des Deferegger Seenparadieses.
Der Pumpersee hat seinen Namen angeblich daher, dass es aufgrund seiner Lage bei aufziehenden Stürmen zu starker Wellenbildung kommt, sodass die Wasser dann gehörig an die Ufer pumpern.
Die Wanderung zum Geigensee ist selbstredend auch dann lohnend, wenn man dabei kein Boot am Rücken auf beinahe zweieinhalbtausend Meter schleppt. Dafür sollte man schon einen besonderen Grund haben ...
Eine Linkliste zu weiteren Deferegger Touren findet ihr im Anhang unseres Almerhorn-Berichts.

bei Sonnenaufgang bricht sich der Nordnordostgrat des Regenstein im Zauberspiegel des Geigensee; rechts hinten die Venedigergruppean der Nordwestspitze des Sees beginnen wir unsere Bootstour; hier oben gibt’s doch tatsächlich eine Holzplattform als Anlegestelle - oder doch eher eine Familienstrandliege?der Geigensee läßt sich auch gut zu Fuß umrunden; über den Wiesenhang rechts über dem Boot führt der Normalweg auf den Regenstein, den höchsten Gipfel der Umrahmung, noch außerhalb unseres BlickfeldsKanada oder Neuseeland? - rechts die Glocknergruppe, links hinter der unbewirtschafteten Geigenseehütte der Großvenediger. Die Mädels paddeln auf die Engstelle, ...... die Zargen der Geige zu; genau über dem Boot die Kreuzkuppe, einer der schönsten Aussichtspunkte auf das dahinter liegende Deferegger Seenparadies - auch dorthin führt ein bezeichneter Weg vom rechten Bildrand hinauf in die SchutttrögeBlick vom Wasser aufs hohe Gletscherdach des Venedigerszwischen den „Zargen“, darüber der Regenstein NNO-Grat, eine relativ einfache Genusskletterei; der Hauptgipfel verbirgt sich dahinterwir nähern uns dem hinteren Ende des Sees, wo die Abstürze des Deferegger Hochecks ganz nahe ans Wasser reichenLandgang in der Südostbucht; es gelingt uns, eine Ecke des Schneeblocks abzuschlagen ...... und einen „Eisberg“ schwimmen zu lassen; links oben zeigt sich endlich der Regensteingipfelauf der Rückfahrt; Ronja wird aus lauter Begeisterung noch den ganzen Tag auf dem Geigensee herumpaddelnbeim Anblick der Untiefen und Spiegelungen verschwimmen Alltag und WirklichkeitBlick von der flachen Anhöhe über dem Geigensee gegen Norden; im letzten Licht des Tages erkennen wir genau in Bildmitte die kecke Nase des Gr. Zunig im Lasörlingkamm zwischen Großvenediger (ganz links) und Großglockner (rechts)
(27.07.2018)

Literatur: Zahel: Osttirol. München: Rother Wanderbuch 2012.
Poleschinski: Villgratner Berge - Deferegger Alpen. Gebietsführer für Bergsteiger, Kletterer und Wanderer. Bad Ischl: Eigenverlag. ISBN 978-3-200-04464-7.
Mair: Osttirol - Zauber der Bergseen. Innsbruck: Tyrolia 1995.

Hier der am Geigensee gedrehte Kiddie climbs mountains - Clip.

Eisenschuss (Gailtaler Alpen, Lienzer Dolomiten)

Eisenschuss, Westgipfel, 2610 m

Herbe Schönheit zwischen den Jahreszeiten.

Gailtaler Alpen, Lienzer Dolomiten, Lesachtal, Maria Luggau, Kärnten. Aufstieg gut 1300 Hm.

P Tuffbad - Almwellnessresort – Klettergarten (45 Routen zwischen 4 und 9+/10-) – Beilsandgraben – Jagdsteig Hochsteinsattel – Alpl (früher Leiteneckalm) – S-Sporn Leiteneck – Gamsgärten – Eisenschusssandte in den obersten SW-Grat-Sattel – Westgipfel. - Als Schitour bei ausreichend Schnee direkt durch den Beilsandgraben, anhaltend steil.

ÜbersichtKarte, gepunktet die Schitourdie Route von Süden (Luggauer Spitzköfele, s. Archiv Schitouren) ...... und von Südost, vom P unterhalb des Almwellnessresorts; die Schiroute durch den Beilsandgraben mündet beim Knick oberhalb des Leitenecks in unseren Aufstieg über den Jagdsteig

Eisenschuss … langer, zerklüfteter Felsbau mit zwei Gipfeln … nur mit Kletterei zugänglich … mühevoll, brüchiger Fels wenig besucht … Der längst vergriffene AV-Führer versucht akribisch, Licht in diesen vergessenen, wilden Winkel der Lienzer Dolomiten zu bringen. Dennoch hat man seine lieben Not, in dem Gewirr aus über einem Dutzend benannter Türme und unzähliger Felsnadeln zwischen Weittalspitze und Kreuzkofel die Übersicht zu behalten.
Anfang März blüht heuer auf aperen Gamsgärten das Heidekraut - und wegen 400 Hm Firnrinne schleppen wir die Schi zuvor keine 1000 Hm hinauf. Andererseits wäre die lange südseitige Geröllrinne der Eisenschusssandte im Sommer sowieso eine Tortur, vielleicht ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt, dem geheimnisumwitterten Gebiet auf die Schliche zu kommen.
Vor dem Klettergarten am Beginn des Beilsandgrabens, am linken Rand der ausgedehnten Schottergrube, führt am Fuß des Hochstein ein (in unserem Fall noch eingeschneiter) Jagdsteig in den Sattel dahinter und den folgenden Kammfirst hinauf aufs Alpl. Darüber folgen felsdurchsetzte Latschen. Der Jagdsteig ist meist noch gut zu erkennen, mit einer kleinen Handsäge könnte man hier aber mit wenig Aufwand die Zeit um 50 Jahre zurückdrehen. Nach ein paar Absätzen – einer davon das Leiteneck, 2106 m - verschwinden die Legföhren und über freie Gamsgärten erreichen wir etwa 100 m höher die Einmündung der Schiroute durch den steilen Beilsandgraben. Dort queren wir – schon oberhalb der tief eingeschnittenen Felsrinnen horizontal nach Westen in die sogenannte Eisenschusssandte und stapfen mit Steigeisen gerade hinauf in den obersten Südwestgratsattel des Westgipfels und dann nach Lust und Laune rechts haltend über steilen Schnee und Felsen mit leichter Kletterei auf diesen.

am Ende der Forststraße vom Tuffbad liegt der nette Klettergarten mit 45 Routen zwischen 3a und 8a (nicht mit dem Auto auffahren, der Schotterwerkbetreiber erstattet gnadenlos Anzeige!); rechts unten die Wegtafel für den Wanderweg in den Weittalsattel, unser Jagdsteig führt bereits vor der Schottergrube links hinauf ...... am Fuß des Hanges zum Hochstein am linken Rand des Beilsandgrabens; vom Sattel rechts (nordwestlich) des Hochstein auf zunächst noch deutlichem Jagdsteig, vorbei an einer verfallenen Hütte ...... auf die ehemalige Leiteneckalm (heute Alpl) mit schönem Blick auf den Karnischen Hauptkammim Osten der Riebenkofelkamm, ein Südausläufer der Lienzer Dolomitenim Südwesten der Guggenberger Sattel mit den herrlichen Schibergen der westlichen Karnier im Hintergrunddaran anschließend das Oberalpl mit dem ansetzenden Grat über den Wiesner Alplspitz hinauf zum Eisenschussam schneefreien Kammfirst gewinnen wir über das Leiteneck schnell an Höhe; links unten Beilsandgraben und Tuffbadrechts oben erkennt man am Ende der Eisenschusssandte den obersten SW-Grat-Sattel - da müssen wir hinauf ca. 2200 m mündet von rechts der sehr steile Schianstieg durch den Beilsandgraben; von hier queren wir nahezu horizontal nach Westen, ...... bis sich die Sandte auftut, ...... in welche wir mit Steigeisen einquerenin der Eisenschusssandte angelangt ...... gewinnt man zwischen wilden Felsgebilden schnell an Höhe; will man den um fünf Meter höheren Ostgipfel erklettern, hält man sich bereits unterhalb des Sattels rechts in eine Rinnewir steigen geradewegs ans Ende der Sandte, Ulli knapp unterm Sattelin den Sattel zieht von Südwesten der Grat vom Oberalpl über den Wiesner Alplspitz heraufgleich gegenüber im Norden der Eisenschusssattel (nicht zu verwechseln mit der Eisenschusslucke oben zwischen West- und Ostgipfel) im Hauptkamm, der hier nach Norden über zahlreiche Türme in Richtung Kreuzkofel (ca. ein Kilometer Luftlinie hinter der Birnbachluckenwand) umbiegtnachdem wir uns einigermaßen Durchblick über unseren Standort verschafft haben, wenden wir uns aus dem Sattel rechts hinauf ...... über steilen Schnee ...... und gefrorenen Bröckelfels ...... den obersten SW-Grat entlang ...... gegen den Westgipfel des EisenschussTiefblick über den Südwestgratrechts unten das entlegene Birnbachkar mit dem Eggenkofel in der Mittenoch weiter rechts die westlichen Lienzer Dolomiten, das oberste Drautal und die Zentralalpenzurück in der Scharteinformativer Rutsch über die Sandteein letzter Blick vom Leitenecksporn auf die märchenhaften Prachtgipfel im Osten; selbst die wilden Steilflanken des Bösen Weibele werden bei passender Schneelage mit Schi befahren
(09.03.2025)

Literatur: Peterka/End: Alpenvereinsführer Lienzer Dolomiten. München: Rother 1984. Der vergriffene Klassiker, manchmal noch antiquarisch zu finden.
Zink: Skialpinismus in den Karnischen Alpen. Mailand: Versante Sud 2015.
Zink/Assam: Schitouren in den Südalpen II. Bildband mit Tourenheft. Wien-Graz-Klagenfurt: Carinthia Verlag 2009.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.